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Äthiopien: Hunger – Am schlimmsten trifft es die Babys und Kinder

 
Meldung vom 22.06.2016

Die UN schlagen Alarm – in Äthiopien wird wieder gehungert. Doch es gibt derzeit so viele globale Krisen, dass der Notruf ungehört verschallt. Die Dürre hat den Hunger nach Äthiopien zurück gebracht. Mehr als zehn Millionen Menschen sind dringend auf Nahrungsmittel angewiesen. Doch für Hilfe gibt es keine finanziellen Mittel.

Wegen der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten benötigen über zehn Millionen Äthiopier Hilfsorganisationen zufolge dringend mehr Unterstützung. „Äthiopien gehört momentan zu den vergessenen Katastrophen unserer Zeit“, betont die Geschäftsführerin einer Hilfsorganisation im Juni 2016 während eines Besuchs in dem ostafrikanischen Land.

Zunächst müssen Maßnahmen gegen eine Hungersnot getroffen werden, forderte sie. Dann müsse man Äthiopien nachhaltig unter die Arme greifen, um sich wegen des Klimawandels besser auf extreme Wetterbedingungen wie wiederholte Dürreperioden einzustellen. „Die Menschen brauchen Hilfe, um widerstandsfähiger zu werden“, meinte Röttger.

Den Vereinten Nationen zufolge werden dieses Jahr etwa 2,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren unter Mangelernährung leiden, 450.000 äthiopische Kinder sind deswegen auf medizinische Behandlung angewiesen. Etwa 10,2 Millionen Menschen sind demnach in diesem Jahr von internationaler Hilfe abhängig. Die äthiopische Regierung bemüht sich zudem bereits, an acht Millionen Bürger Nahrungsmittel zu verteilen.

In grünen Plastiksandalen wandert Chekol Ayalew morgens zwei Stunden durch eine karge, felsige Landschaft hinab bis zur nächsten Trinkwasserquelle. Dort steht sie eine Stunde an, bevor sie ihren gelben 20-Liter Kanister mit Wasser füllen kann. Sie schultert den Kanister und beginnt in der Hitze Nordäthiopiens den anstrengenden Aufstieg zurück. An vielen Tagen muss die Mutter von neun Kindern einer ihrer kleinen Töchter diese Aufgabe übertragen. Die 20 Liter Trinkwasser müssen den Bedarf der ganzen Familie decken. „Wer Wasser hat, ist ein glücklicher Mensch“, meint Ayalew.

In der schlimmsten Dürre seit drei Jahrzehnten haben Millionen Menschen in Äthiopien derzeit noch nicht einmal das Überlebensnotwendigste: Essen und Trinkwasser, das nicht krank macht. In Teilen des ostafrikanischen Landes kam nun seit fast zwei Jahren kein richtiger Niederschlag mehr: Brunnen und Bäche sind vertrocknet, Rinder und Esel verdurstet, die Menschen haben alle Reserven verzehrt. Der Hunger quält die Menschen jeden Tag. „Ohne Hilfe können wir nicht mehr überleben“, klagt Ayalew.

Bei einer Fahrt durch die besonders betroffene nördliche Amhara-Region passiert man über Stunden nur brachliegende steinige Äcker. Der Wind treibt Staub und Erde durch die dürre Landschaft, Frauen und Mädchen mühen sich damit ab, Wasserkanister nach Hause zu schleppen, Kinder treiben mit Holzstecken abgemagerte Rinder und Ziegen über die trockenen Pfade. In vielen Dörfern entlang der holprigen, unbefestigten Straßen regiert bereits die Verzweiflung. Allein in Amhara benötigen den Vereinten Nationen zufolge 2,3 Millionen Menschen dringend Nahrungsmittelhilfe, im ganzen Land gibt es mehr als zehn Millionen Bedürftige.

Am schlimmsten leiden die Babys und Kinder. Die kleine Saleegzer Amare zum Beispiel wog mit drei Monaten nur 2,2 Kilogramm. Ein normal ernährtes gleichaltes Baby in Deutschland bringt es auf bis zu sechs Kilogramm. „Bei unseren anderen Kindern hatten wir keine Ernährungsprobleme. Das Land war gut und wir hatten Regen“, berichtet Ehitye Ashagre. Die 28-Jährige hat vier Kinder zu versorgen. Sie ist groß, aber wirkt ausgezehrt; sie ist wohl nur 40 Kilogramm leicht. Die Familie kann sich nur eine volle Mahlzeit am Tag leisten.

„Unsere Kühe haben wir schon verkauft, um unsere Kinder durchzubringen“, schildert Ashagre die Lage. „Auch das Saatgut für dieses Jahr haben wir aus Verzweiflung schon gegessen.“ Die kleine Saleegzer musste sie schließlich zur Gesundheitsstation im Dorf Galesod tragen, wo das akut mangelernährte Kind eine Woche lang am Tropf hing und wieder aufgepäppelt wurde. Erst dann konnte der kleine Körper wieder normale Nahrung aufnehmen. Auf dem Boden des Zimmers liegt eine Matratze, darauf hockt Ashagre mit dem Baby unter einem Moskitonetz. „Ohne eine Gesundheitsstation wie diese wäre mein Baby tot.“

Gebende Hände führt regelmäßig Hilfsgüterlieferungen nach Äthiopien durch. Dabei werden hunderte mangelernährte Kinder mit Aufbaunahrung versorgt.



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Weiterführende Informationen

 Äthiopien: Wie hilft Gebende Hände




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de

Schlagwörter: Äthiopien, Hunger, Hungersnot, Dürre, Wasser, Regen, Vieh, Getreide, Saatgut, Nahrungsmittel, Nahrungsmittelhilfe, Krise, Trinkwasser, Kinder, Babys, Frauen, Mangelernährung, UN