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Haiti: Gesunde Babys – glückliche Eltern (Projektbericht)

Bericht vom 18.06.2016


Die Eltern strahlen: Die Beratung hat sie ermutigt, ihre Babys mit Muttermilch zu ernähren.

In unserer Klinik „Hoffnung für Haiti“ in Cazale haben wir Jahr für Jahr zwischen 500 und 600 frischgebackene Mütter, die wir beim Stillen Ihrer Babys – der natürlichsten Ernährungsweise – unterstützen. Ihnen allen ist klar, welche Vorzüge das für ihre Kinder und auch sie selbst hat. Wo immer möglich, ermutigen wir die Frauen zum Stillen und begleiten junge Mütter in diesem Prozess.

Von den 514 Frauen, die im vergangenen Jahr entbunden haben, entschieden sich 504 Mütter für das Stillen, und es klappte auch bei allen – ein hundertprozentiger Erfolg! Sogar manche der Mütter mit Risikogeburten, deren Babys einige Zeit nach der Geburt in der Klinik bleiben müssen, lassen sich in der ersten Woche noch durch unsere Ermutigung und praktische Anleitung zum Stillen ihrer Kinder bewegen.

Muttermilch ist immer die erste Wahl für die Ernährung von Neugeborenen, und wenn Mütter nicht stillen wollen, versuchen wir stets, ihre Beweggründe zu erforschen. Unser Pflegepersonal bemüht sich dann um die Aufklärung von Gerüchten und Fehlinformationen, die die Frauen ängstigen oder verwirren. Manchmal braucht eine Wöchnerin einfach nur jemand, der ihr in den ersten Tagen zur Seite steht, um die richtige Entscheidung zu treffen und falsche Vorstellungen über das Stillen abzulegen. Hier leisten unsere Schwestern liebevoll und geduldig Unglaubliches, und sie entlassen die jungen Mütter nicht so einfach aus ihrer Verantwortung ihren Kindern gegenüber.

Wenn eine Frau allerdings ernsthaft krank ist oder nach der Entbindung sogar verstirbt, muss ihr Baby mit Milchersatznahrung am Leben erhalten werden. Aktuell haben wir 36 Neugeborene, die wir auf diese Weise ernähren. Manche der stationär aufgenommenen Kinder werden schon unterernährt zu uns gebracht und sind noch zu klein, um am Medika Mamba-Programm (eine Spezialpaste aus Erdnüssen und Nährstoffen) teilzunehmen. Für sie ist die Milchersatznahrung am besten verdaulich, so dass sie schnell zunehmen und wachsen können. Bekommen wir ein Waisenbaby zur Behandlung, führen unsere Schwestern auch Gespräche mit den Verwandten, um Möglichkeiten für den langfristigen Verbleib des Babys in der Familie zu finden. Häufig sind Tanten oder Großmütter durchaus in der Lage, für das Kind zu sorgen, und wir stellen lediglich das Milchpulver zur Verfügung.

In solchen Fällen führen wir mindestens einmal im Monat eine kostenlose ambulante Kontrolluntersuchung durch, damit sichergestellt ist, dass die kleinen Patienten weiter zunehmen und gesund bleiben. Wir behandeln etwaige Infektionen oder andere Erkrankungen, beantworten Fragen und beraten.

Können sich die Familienangehörigen gar nicht um das Neugeborene kümmern, nehmen wir es auf und begleiten es durch das erste, besonders kritische Lebensjahr. So haben der Vater und andere Familienangehörige Zeit, um sich zu überlegen, wie und wo ihr Kind nach der Entlassung am besten innerhalb der Familie versorgt werden kann.

Ist die Familie dann nach Ablauf des ersten Jahres dazu bereit und ist das Baby gesund und altersgemäß entwickelt, kommt es nach Hause und wird uns nur noch zu den ambulanten Folgeuntersuchungen vorgestellt. Das ist ein langwieriger Prozess und nicht einfach für alle Beteiligten, aber die beste Alternative zu Waisenheim oder Adoption.



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