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Massenstreik in Südafrika legt WM-Bauprojekte lahm

Meldung vom 09.07.2009

In Südafrika gefährdet ein unbefristeter Streik im Baugewerbe die rechtzeitige Fertigstellung einiger Bauten, besonders der Stadien für die Fußball-WM 2010. Dem im Rahmen eines Tarifkonflikts ausgerufenen Streik haben sich rund 70.000 Bauarbeitern angeschlossen. Der Streik hat am 8. Juli begonnen.

Gestern legten die Bauarbeiter in fünf Stadienneubauten für die WM 2010 ihre Arbeit nieder, insgesamt wollen 70.000 Arbeitnehmer der Baubranche für Lohnerhöhungen von rund 13 Prozent streiken. Die Arbeitgeberseite hat sich zu einer Erhöhung von 10,4 Prozent bereit erklärt – doch wegen zusätzlich geforderter Bonuszahlungen und Sozialleistungen liegen beide Seiten um Welten auseinander.

Von dem Streik beeinträchtigt ist auch der Bau der für die WM geplanten Schnellzugverbindung zwischen Johannesburgs O. R. Tambo-Flughafen und dem Vorort Sandton (Gautrain). Ein Gewerkschaftssprecher unterstrich, der Streik habe auch zum Ziel, dass 2010 kein Bauarbeiter mehr weniger als 4.000 Rand (357 Euro) pro Monat verdiene.

Kapstadts Stadtverwaltung gab sich optimistisch, dass der Streik schnell aufgelöst werden könne und das neue Greenpoint-Stadion bis zum geplanten Übergabetermin an die FIFA Mitte Dezember beendet sei. Bisher sei das Stadion zu 75 Prozent vollendet. Bei den fünf WM-Neubauten sind nur die Arbeiten für die Arena in Port Elizabeth beendet. Alle anderen Stadien sind zwischen 80 und 85 Prozent fertig gestellt.

Unterdessen ging Jacob Zuma auf Dienstreise. Sein Abstecher muss ihm wie ein Kururlaub vorkommen. Der südafrikanische Präsident ist zum G-8-Gipfel im italienischen Abruzzenort L'Aquila geladen, wo er zum ersten Mal der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel begegnen wird. Große Themen wie die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und Umweltpolitik stehen zur Debatte.

Doch ausgerechnet während der bisher wichtigsten Dienstreise Zumas wird seine erst vor wenigen Wochen gebildete Regierung mit der bislang größten Bewährungsprobe konfrontiert. Die größte Streikwelle seit dem Ende der Apartheid im Jahr 1994 ist über das Land hereingebrochen. Der Streik werde „bis 2011“ weitergehen, warnte die zuständige Vertretung der Minenarbeiter. „Die Firmen brauchen keine Gnade von uns zu erwarten“, erklärte ihr Sprecher Bhekani Ngcobo während der Blockade von 35 WM-relevanten Baustellen.

Das Problem ist so massiv, dass Zuma droht, einzuknicken, auch wenn der 67-Jährige selbst sich zu dem Thema kaum äußert. In den letzten Wochen geriet die Regierungspartei immer mehr unter Druck. Vor den Bauarbeitern streikten Busfahrer, Ärzte und Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes. Mit der Gefährdung der Spielstätten der WM 2010, deren rechtzeitige Fertigstellung für Südafrika ein ungeheuer wichtiges Signal für Investoren darstellt, haben die Gewerkschaften nun zu einem mächtigen Druckmittel gegriffen.

Selbst wenige Tage Verzögerung bedrohen den ohnehin schwer einzuhaltenden offiziellen Übergabetermin der zehn WM-Stadien an die FIFA. Der ist am 15. Oktober vorgesehen. Doch schon jetzt ist absehbar, dass allein die Fertigstellung des Stadions von Kapstadt dieses Datum um zwei bis drei Monate überziehen wird.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de