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G8-Gipfel: 20 Milliarden Dollar Entwicklungshilfe für Afrika

Meldung vom 13.07.2009

Die G8 und weitere Industriestaaten haben auf ihrem jüngsten Gipfel in L'Aquila zugesagt, in den kommenden drei Jahren 20 Milliarden Dollar in die Entwicklung der Landwirtschaft in Afrika anzulegen. Der amerikanische Präsident Obama hat dafür plädiert, den Schwerpunkt auf die Verbesserung der Infrastruktur zu legen. Das entspricht auch der deutschen Einstellung. Amerika kündigte 3,5 Milliarden Dollar an. Deutschland will nach Äußerungen aus Regierungskreisen 300 Millionen Euro zusätzlich zu der bisher geplanten Entwicklungshilfe investieren.

Obama verdeutlichte bei den Beratungen am letzten Tag des Gipfels in Italien, an denen die Staats- und Regierungschefs von acht afrikanischen Staaten teilnahmen, dass Afrika eine Mitverantwortung an der Not auf dem Kontinent trage. Korruption blockiere vielerorts Fortschritte. Obama sprach seine kenianischen Wurzeln an und sagte, in Kenia müssten Menschen Hunger leiden, weil die Untätigkeit staatlicher Institutionen so groß sei. Obama vertrat den Standpunkt: „Es gibt keinen Grund, warum sich Afrika nicht selbst ernähren könnte.“

Bundeskanzlerin Merkel stufte den dreitägigen Gipfel als Erfolg ein. Die Beschlüsse zur Klimapolitik seien allerdings noch nicht ausgereift und der Weg zu einem Erfolg bei der Kopenhagener Klimakonferenz im Dezember sei noch sehr weit. Kein Beschluss wurde darüber gefasst, ob die G8 künftig vergrößert wird oder in der G20 aufgeht, der etliche Schwellenländer angehören. Kanzlerin Merkel erhofft sich in Jahresfrist Entscheidungen über die Zukunft der Gipfel-Formate.

Für die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) wertete der stellvertretende Generaldirektor Alexander Müller die Gipfelbeschlüsse zu Afrika als einen positiven Fortschritt in der Entwicklungspolitik. Jahrzehntelang hätten die Vereinigten Staaten die Überschüsse ihrer Landwirtschaft als Nothilfe an die bedürftigen Länder ausgegeben. „Doch es gibt bisher zu wenig langfristige Investitionen in die Landwirtschaft“, kritisierte Müller. Für mehr Aufbauhilfe in der örtlichen Landwirtschaft der unterentwickelten afrikanischen Länder, wie sie nun einmütig von der Konferenz gefordert wurde, hat sich die FAO seit Jahren engagiert. Damit werde nicht nur der Hunger vermindert, sondern auch die Armut bekämpft.

Der französische Präsident Sarkozy und der italienische Präsident Berlusconi sprachen sich für eine G14 aus. Nach der Ansicht Italiens und Frankreichs soll die Gruppe aus der bisherigen G8 (Amerika, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Italien, Kanada und Russland), der G5 (Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika) sowie Ägypten bestehen. Der Kreis der G20 habe ein zu großes Ausmaß, um umsetzbare Ergebnisse zu erzielen, meinte Berlusconi.

Obama betonte, die Welt sei in einer „Übergangsphase“. Länder wie China, Indien oder Brasilien sowie Afrika und Lateinamerika müssten auf jeden Fall stärker einbezogen werden. Auch für die Vereinten Nationen stünde eine umfassende Reform an. Frau Merkel kritisierte, dass zurzeit zu viele Gipfeltreffen stattfänden. Die russische Regierung gab zu bedenken, es sei zu früh, die G8 abzuschreiben. Kanada, das Land, dem die Gastgeberrolle für den nächsten G-8-Gipfel zukommt, vertritt wie Japan eine besonders skeptische Einstellung gegenüber einer G-8-Erweiterung.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, faz.net