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Flüchtlingsvertreibung in Darfur

Meldung vom 19.11.2007

Seit in Darfur im Jahr 2003 der bewaffnete Konflikt ausbrach, wurden in Gefechten zwischen Rebellen, Regierungstruppen und bewaffneten Milizen, den berüchtigten Janjaweed (sprich: Dschandschawid), über 200.000 Menschen getötet.

Rund 2,5 Millionen Menschen leben in Flüchtlingscamps unter schwierigsten Bedingungen. Die Lager, mittlerweile fast 300 an der Zahl, liegen meist in abgelegenen ländlichen Gebieten. Die Versorgung der Flüchtlinge ist oft nur von Hubschraubern aus möglich.

Doch selbst vor den Flüchtlingscamps macht die Vertreibung nicht Halt. Nach Berichten der Vereinten Nationen hat die sudanesische Regierung Ende Oktober mehrere hundert Familien mit Gewalt aus dem Otash-Camp vertrieben. Das Lager in der Nähe von Nyala, der Hauptstadt des Bundesstaates Dschanub Darfur, beherbergt über 60.000 Menschen. Sowohl die UN als auch zahlreiche Menschenrechtsorganisationen haben die Übergriffe verurteilt.

„Mit Stöcken und Gummiknüppeln schlugen die Sicherheitskräfte auf die Vertriebenen ein. Die Umsiedlung geschieht also offensichtlich ohne Einwilligung der Flüchtlinge, und sie läuft den Vereinbarungen mit der Regierung zuwider“, so John Holmes, UN-Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten.

Nach Angaben der internationalen Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die die Vertreibung der Menschen aus den Lagern durch die sudanesische Regierung schon vor drei Jahren begonnen. Im November 2004 versuchte Khartum, Flüchtlinge aus dem Kalma-Camp, mit rund 90.000 Menschen das größte Flüchtlingslager in der Nähe von Nyala, gewaltsam umzusiedeln. Als sich die Menschen weigerten, seien Flüchtlinge und Hilfsagenturen unter Druck gesetzt worden. Der Arzt Ahmed sorgt sich um die Flüchtlinge: „Die Vertreibung aus dem Lager bedeutet den sicheren Tod für die Leute – entweder sie verhungern, oder sie verdursten“, betonte der Mediziner in einer Pressekonferenz in Washington. „Außerhalb der Camps warten außerdem die Milizen auf sie.“

Experten befürchten, daß die Menschen außerhalb der Camps überhaupt nicht mehr versorgt werden, da viele Lager in abgelegenen Regionen liegen. Die Bedrohung für die Zivilbevölkerung könne nicht hoch genug eingeschätzt werden, wenn die Regierungsübergriffe auf die Lager weiter gingen, mahnen sie.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info