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Südafrika: Streiks und Unruhen flackern wieder auf

Meldung vom 28.07.2009

Ein landesweiter unbefristeter Streik in Südafrikas öffentlichem Dienst übt erneut Druck auf Präsident Jacob Zuma aus. Auch die Proteste in den armen Townships letzte Woche verschärfen die angespannte Lage in Südafrika.

Südafrika hat keinen Frieden. Wenige Tage nach einer Serie teils gewaltsamer Proteste in den armen Townships von Johannesburg sind 150.00 Angestellte im öffentlichen Dienst nun in einen landesweiten, unbefristeten Streik getreten. Die Arbeitnehmer verlangen 15 Prozent mehr Lohn sowie einen monatlichen Mindestlohn von 5.000 Rand (ca. 500 Euro). Die Arbeitgeber haben mit 11,5 Prozent Lohnerhöhung ein Angebot gemacht, das etwas über den Inflationsausgleich hinausgeht.

„Es sieht so aus, dass die Mehrheit der Belegschaft streikt, wenn nicht 90 Prozent“, meint Mthandeki Nhlapo, Generalsekretär der Gewerkschaft Samwu (South African Municipal Workers Union). „Die Müllabfuhr ist schwer betroffen, der Busverkehr ist schwer betroffen. Auch andere Dienstleistungen wie Strom sind betroffen.“ Seit vergangener Woche ist bereits der Chemiesektor durch Streik lahm gelegt. In der Ölindustrie, beim größten Telekommunikationsunternehmen Telcom, sowie im Bergbau drohen zeitweilige Ausfälle. Ein Eisenbahnerstreik wurde hingegen gestern Mittag wieder unterbrochen.

Rund 5.000 öffentliche Bedienstete mit Knüppeln und T-Shirts mit der Aufschrift „Kämpfen ums Überleben“ zogen durch das Zentrum von Johannesburg und protestierten lautstark mit alten ANC-Revolutionsliedern. Ähnliche Demonstrationen wurden in der Hauptstadt Pretoria sowie in Kapstadt, Bloemfontein und Polokwane abgehalten. In Polokwane ging die Polizei mit Gummigeschossen gegen die Demonstranten vor.

Mit den Streikaktionen fordern Südafrikas Gewerkschaften Präsident Jacob Zuma heraus und widersetzen sich seiner Politik. Zu Beginn seiner Wahl hatten sie ihn noch unterstützt, als dann aber den Wahlversprechen keine Taten folgten, begannen die Unruhen. Die höchste Streikbeteiligung konnte man angeblich in Zumas Heimatprovinz KwaZulu-Natal verzeichnen. 

Vor wenigen Tagen hatte sich Zuma zum ersten Mal seit Ausbruch von Unruhen in den Townships geäußert: Es gebe „keine Rechtfertigung für Gewalt und Zerstörung“. Die Regierung werde auf die Wünsche des Volks eingehen, versprach Zuma weiter, warnte aber: „Selbst wenn nächstes Jahr die Wirtschaft wieder zu wachsen beginnt, werden wir noch warten müssen, bevor die Schaffung von Arbeitsplätzen spürbar zunimmt.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de