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Aus Geißelhaft somalischer Piraten befreit: Besatzung erholt sich

Meldung vom 12.08.2009

„Wir sind froh – und sehr müde“, geben die befreiten Besatzungsmitglieder der „Hansa Stavanger“ zu. Das Schiff war nach seiner Freilassung ohne weitere Behinderungen in den kenianischen Hafen Mombasa eingelaufen, eskortiert von einem deutschen Militärschiff. Den Tag nach ihrer Ankunft im kenianischen Mombasa ist die erschöpfte „Hansa Stavanger“-Besatzung in einem Strandhotel untergekommen. Mehrere Männer wurden schon direkt nach der Freilassung medizinisch versorgt. Die Piraten konnten untertauchen.

Erst am späten Nachmittag hatten die Seeleute von Bord gehen können. Dem Kapitän der „Hansa Stavanger“, Krzysztof Kotiuk, sah man trotz Erleichterung die Spuren totaler Erschöpfung an: „Wir sind froh, dass wir wieder frei sind. Und wir sind alle sehr müde.“

Einige der 24 Seeleute wurden direkt an der Anlegestelle von ihren Familienmitgliedern erwartet. Andere werden mit ihren Angehörigen wohl erst in den Heimatländern zusammentreffen – außer fünf Deutschen waren beispielsweise auch Russen und Philippiner an Bord. Die Rückflüge ins Heimatland sind schon gebucht.

Nach Angaben der Hamburger Reederei Leonhardt und Blumberg, der die „Hansa Stavanger“ gehört, stünde es den Seeleuten frei, ob sie einen langen Urlaub in Anspruch nehmen wollen, oder schon bald wieder auf Fahrt gehen. Die Reederei wird die finanzielle Versorgung für die Seeleute übernehmen.

Ein Reedereisprecher erklärte in Mombasa, dass die Piraten den Seeleuten alles wegnahmen. „Die Bekleidung der Leute haben sie mitgenommen, die Schuhe, ja Kreditkarten und Handys sowieso, alles was Wert hat.“ Schuhe erhielt die Crew direkt nach dem Einlaufen in den Hafen – die Reederei hatte eine Auswahl in allen Größen geschickt. Schon an Bord sorgten Ärzte für die medizinische Betreuung. Die deutsche Marine schickte ein Ärzteteam auf die „Hansa Stavanger“.

Mehr als die Hälfte der Besatzung sei zahnmedizinisch behandelt worden. Unter Zahnproblemen litten die Seeleute, weil ihnen selbst ihre Zahnbürsten schon zu Beginn der Geiselnahme vor vier Monaten abgenommen wurden.

Die Reederei hat angeblich zwei Millionen Euro Lösegeld für die Besatzung und das Schiff bezahlt. Den Piraten wird man das Geld wohl nicht mehr entreißen können. Sie haben sich damit vermutlich in den somalischen Küstenort Harardere, einer Hochburg der Seeräuber, zurückgezogen. Ermittler des Bundeskriminalamtes hatten gestern noch Spurensicherung auf der „Hansa Stavanger betrieben, um in einem möglichen Prozess gegen die Piraten über Beweismaterial zu verfügen.

Zwölf Minuten nach der Nachricht, dass alle Piraten das Schiff verlassen hätten, hätte man die „Hansa Stavanger“ schon erreicht. Die Rettungsmannschaft sei mit Hubschraubern gekommen, um sowohl die Sicherheitslage an Bord sofort überprüfen zu können, als auch um festzustellen, ob sich möglicherweise noch Piraten in der Umgebung befänden. Doch diese waren spurlos verschwunden.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD“, ard.de