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Südafrika besorgt: Gewalt im Vorfeld der WM nimmt zu

Meldung vom 03.09.2009

Ein altes Problem nimmt eine neue Gestalt an: Kriminelle in Südafrika scheuen sich nicht mehr, in den gut bewachten Einkaufszentren aktiv zu werden. Im Vorfeld der Fußball-WM sind die Verantwortlichen wegen mangelnder Sicherheit beunruhigter denn je.

Trotz schusssicherer Weste und Revolver am Hüftgurt konnten die Geldboten den Überfall nicht abwehren. Als sie in einem südafrikanischen Einkaufszentrum einen Geldautomaten mit Bargeld auffüllen wollten, wurden sie von Gruppe Bewaffneter mit Kopfschüssen außer Gefecht gesetzt. Einer der beiden Boten erlag sofort seinen Verletzungen, der andere kämpft im Krankenhaus ums Überleben. Der Überfall schockierte die Öffentlichkeit: Die Menschen hatten sich zuvor in geschützten Einkaufspassagen weitgehend sicher gefühlt und dorthin ihr soziales Leben verlegt. Nun werden Forderungen nach härteren Maßnahmen immer lauter.

Denn ein dreiviertel Jahr vor dem Anpfiff der ersten Fußball-Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden gehen Südafrikas Kriminelle immer entschiedener vor. „Wir sind extrem besorgt über die Gewaltkriminalität und die von den Räubern bei ihren Taten verübte brutale Gewalt. Wir haben in den vergangenen Tagen eine ganze Serie solcher Raubüberfälle in Einkaufszentren erlebt“, erklärte der besorgte Präsident Jacob Zuma Anfang August. Innerhalb von nur einer Woche verübten die Banden allein im Großraum Johannesburg neun Raubüberfalle auf die Einkaufszentren. Dabei gehen die Täter kaltblütig vor: Drei Tote und sechs Verletzte gingen aus diesen Überfällen hervor.

Die Organisatoren der WM versuchen, die neue Welle der Gewalt zu verharmlosen. Sie versichern, dass man zum Großereignis schon alles unter Kontrolle bekomme und weisen darauf hin, dass 41.000 zusätzliche Polizisten im Einsatz sein werden. Die Frage ist jedoch, was sich außerhalb der besonders gesicherten Arenen abspielt. Seit Jahren schon macht die ansteigende Kriminalität weder vor Elektrozäunen noch Stacheldraht oder hohen Grundstücksmauern und bewaffneten Wächtern halt.

Vor wenigen Wochen wurde der prominente Verleger Force Khashane vor seinem Haus erschossen – die Täter konnten entfliehen und erbeuteten Handy und Laptop des Opfers. Schlagzeilen über prominente Opfer zeigen, was die Menschen in dem von extremen sozialen Gegensätzen geprägten Land tagtäglich über sich ergehen lassen müssen. Mit Sturmgewehren bewaffnete Banden dringen mit militärischer Präzision nun auch in die Illusion einer heilen Welt in den Ladenpassagen ein. Trotz gegenteiliger Beteuerungen hat die Polizei Schwierigkeiten, die Kriminalität einzudämmen.

Beobachter berichten zudem von zunehmender Grausamkeit der Gauner, die technisch immer höhere Hürden zu überwinden haben. Für ein Land, das derzeit weder unter Krieg noch anderen bewaffneten Konflikten leidet, ist die Verbrechensbilanz außergewöhnlich ausgeprägt: Pro Tag werden 100 Morde oder Mordversuche und 130 angezeigte Vergewaltigungen verzeichnet. Eine vor kurzem veröffentlichte Studie legt dar, dass im Schnitt jeder vierte Südafrikaner mindestens einmal eine Frau vergewaltigt hat.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „n-tv“, n-tv.de