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Afghanen verteidigen Bundeswehr

Meldung vom 15.09.2009

Nach Erkenntnissen einer afghanischen Untersuchungs-Kommission sind bei dem Luftangriff nahe Kundus 30 Zivilisten ums Leben gekommen. Ein Mitglied nahm die Bundeswehr dennoch in Schutz. Nach Angaben des Kommissionsmitglieds Mohammadullah Baktasch verzeichne man auf Seiten der Taliban 69 Tote und elf Verletzte. Während die NATO bereits zivile Opfer eingestand, hatte das Verteidigungsministerium bisher keine klare Stellungnahme zu zivilen Opfer des Bombardements geäußert.

Baktasch verteidigte trotz der getöteten Zivilisten die in die Kritik geratene Bundeswehr und sagte: „Definitiv sind die Verantwortlichen die Taliban.“ In einer ähnlichen Situation hätten „nicht nur die deutschen Truppen, sondern alle Regierungs- und internationalen Truppen so gehandelt“, unterstrich er. „Wenn diese Tanklastzüge in den Händen des Feindes geblieben wären, hätte er sie für terroristische Absichten genutzt.“ Das Benzin hätte im Kampf gegen afghanische und internationale Truppen verwendet werden können. Die Taliban hätten nicht nur die Tanklastzüge unter ihre Kontrolle gebracht, sondern auch Unschuldige in dieses „Verbrechen“ verwickelt.

Die Gegend, in der der Luftangriff stattgefunden hat, sei kein Wohngebiet gewesen, ergänzte Baktasch. Die nächsten Häuser befänden sich mindestens drei Kilometer entfernt. Aus der Luft hätte man nicht eindeutig erkennen können, ob Zivilisten an den Tanklastzügen gewesen seien. Nachdem der militärische Angriff jedoch hauptsächlich Opfer unter den Taliban zur Folge hatte, „war es für den Terrorismus und El Kaida in Kundus ein schwerer Schlag“. Die Kommission übergab ihren Bericht an das Büro von Präsident Hamid Karsai.

Auch der Distrikt-Chef der Region Chardara, in der das Bombardement stattfand, äußerte ähnliche Worte: „Der Luftangriff war eine erfolgreiche Operation, weil Aufständische getötet wurden, die eine Gefahr darstellten. Die internationale Empörung darüber ist vollkommen unverständlich. Dass manche in Deutschland bereits einen Abzug der deutschen Truppen fordern, erfüllt uns mit Sorge, denn die Region Kundus braucht den Einsatz der Deutschen, auch für die wichtige Aufbauarbeit“, so Abdul Wahid Omarkhel.

Mohammed Omar, Gouverneur der Provinz, hatte den Einsatz der Bundeswehr schon kurz nach der Bombardierung der Tanklastzüge ausdrücklich befürwortet. Durch den angeordneten Luftschlag hätten die Deutschen Stärke gezeigt. „Endlich“, so könnte man die Äußerungen der afghanischen Politiker wohl deuten, die den Vormarsch der Taliban mit großer Sorge beobachten. Gerade in die Provinz Kundus, in der die Deutschen stationiert sind, dringen die Extremisten zunehmend ein, weil sie die Bundeswehr offenbar als schwächstes Glied in der internationalen Truppe ISAF einschätzen und im Süden von den US-Truppen weitaus härter zurückgedrängt werden.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Focus Online“, focus.de