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Kenia am Rande des Bürgerkrieges

Meldung vom 02.01.2008

Nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl haben sich blutige Unruhen in Kenia zu einer humanitären Katastrophe ausgeweitet. Inzwischen lassen auch Äußerungen des Chefs der Wahlkommission die Vermutung zu, dass es bei dem Urnengang nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.

Nach der Eskalation der Gewalt in Kenia warf die Regierung der Opposition vor, „ethnische Säuberungen“ zu betreiben. Oppositionschef Raila Odinga steuere diese Kampagne, welche sich gegen den Volksstamm der Kikuyu richte. Präsident Mwai Kibaki gehört zum Volk der Kikuyu.

Regierungssprecher Matua machte die Opposition allein für die tagelangen Unruhen verantwortlich, bei denen bereits knapp 250 Menschen starben. Anhänger von Oppositionsführer Odinga werfen ihrerseits Kibaki eine Politik von Vertreibungen und Gewalt vor. Odinga, der dem Volk der Luo angehört, sprach von Völkermord.

Inzwischen sind die Unruhen zu einer humanitären Katastrophe eskaliert. Nach Angaben des Roten Kreuzes flohen in den vergangenen Tagen etwa 75.000 Menschen im Westen des Landes. Luftaufnahmen aus Westkenia zeigten Hunderte von brennenden Häusern, angezündeten Farmen und alle zehn Kilometer Straßensperren, so das Rote Kreuz.

Wie der britische Fernsehsender BBC berichtete, kamen etwa 300 Menschen ums Leben. Der Generalsekretär des kenianischen Roten Kreuzes, Abbas Gullet, sprach nach Besuchen vor Ort von einer „nationalen Katastrophe“. Laut Behördenvertretern in Uganda traten bereits Hunderte Angehörige des Kikuyu-Volkes die Flucht ins Nachbarland an.

Bei einem schrecklichen Gewaltexzess in einer Kirche verbrannten Dutzende Frauen und Kinder bei lebendigem Leibe. Nach Medienberichten verbargen sie sich dort vor einem gewalttätigen Mob, der das Gotteshaus jedoch in Brand steckte. Das kenianische Rote Kreuz bestätigte am Dienstag den Vorfall und sprach von etwa 50 Toten.

In der am frühen Morgen vom Außenministerium in London veröffentlichten gemeinsamen Erklärung verlangten US-Außenministerin Condoleezza Rice und ihr britischer Kollege David Miliband ein Ende der Gewalt.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Süddeutsche Zeitung“, sueddeutsche.de