Afghanistan: Die Geldquellen der Taliban

Meldung vom 13.10.2009

Mit Geldern aus Drogenhandel und Erpressung finanzieren die Taliban ihre Terroraktionen. Die Geschäfte der Taliban laufen laut US-Finanzministerium gut, allen internationalen Bemühungen zum Trotz. Die Terrororganisation Al-Kaida hat dagegen weitaus weniger Gelder zur Verfügung und damit geht der Einfluss des Terrornetzwerks zurück.

Die Taliban haben nach Angaben aus dem US-Finanzministerium weitaus mehr finanzielle Mittel als das Terrornetzwerk Al-Kaida. Sie beziehen diese Gelder aus einer Vielzahl von kriminellen Aktivitäten. Aus diesen dunklen Machenschaften werden die Anschläge auf ausländische Truppen in Afghanistan finanziert, erklärte der für Terrorfinanzierung zuständige Abteilungsleiter David Cohen in Washington.

Bauern und Drogenhändler müssten den Taliban Abgaben leisten, außerdem verlangten sie Schutzgelder von Geschäftsleuten. Cohen zufolge verliert die Al-Kaida wegen finanzieller Engpässe zunehmend an Macht. Die Ursache dafür sieht er unter anderem in den Bemühungen der USA und ihrer Alliierten, die Finanzströme von Al-Kaida zu durchkreuzen und ihre Sponsoren auszuhebeln. Im ersten Halbjahr 2009 hätten die Anführer der Al-Kaida viermal öffentliche Aufrufe getätigt, um Geld zu erbitten.

„Wir schätzen, dass Al-Kaida finanziell so schwach ist wie nie in den vergangenen Jahren“, meinte Cohen, als Folge verringere sich der Einfluss des Terrornetzwerks. Dennoch mahnte er zur Vorsicht: Das könne sich schnell ändern; noch immer existierten Geldgeber, die hinter dem Terrornetzwerk stünden und so vermögend seien, Al-Kaida mit Geld zu unterstützen. Die Taliban haben jedoch scheinbar keine finanziellen Probleme. Vor allem der Drogenhandel erweist sich für sie als unerschöpfliche Geldquelle.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de