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Rumänien: Verbesserte Lage in kleineren Kinderheimen

Meldung vom 09.01.2008

Verwahrloste und fast verhungerte Kinder in rumänischen Heimen, diese Bilder gingen in den Neunzigerjahren um die Welt. Seitdem hat sich einiges verändert. Unter der Herrschaft des Diktators Ceausescu waren die „irecuperabili“, die „Irreparablen“, zwar am Leben gehalten worden, eine menschenwürdige Versorgung wurde den geistig und körperlich behinderten Kinder aber nicht zuteil.

Etwas besser sieht diese Sache heute in einigen kleineren Einrichtungen aus. Arne Semsrott absolviert sein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Kinderheim in Rumänien. Seine Beobachtungen sind Grundlage für diesen Bericht.

„Think small“ lautete die Devise nach 1990. Deswegen befänden sich in dem Heim, in dem Arne Semsrott arbeitet, nur zehn Kinder. Sie sind erst drei bis sieben Jahre alt, haben also die Zeit in Ceausescus Heimen nicht mehr miterleben müssen.

Unter den Augen der Betreuerinnen spielen die Kinder morgens, mittags und abends im Wohnzimmer, zwischendurch wird geschlafen und gegessen. Alleine laufen können nur einige von ihnen, die meisten können sich nur in Brabbellauten ausdrücken. Es geht lebendig zu: ständig fliegen Legosteine, Dreiräder und Kuscheltiere durch den Raum. An den Händen der Betreuer finden stündlich Gehversuche der Kinder statt. Nur bei einer Gelegenheit kehrt völlige Ruhe ein: Läuft der Staubsauger, verharren alle Kinder in ehrfürchtiger Stille.

Im Heim werden die Kinder rund um die Uhr von bis zu vier Frauen gleichzeitig betreut. Über eine richtige Ausbildung verfügen allerdings die wenigsten Betreuerinnen. Und genau darin besteht das Problem: Da die Frauen weder von Therapieformen für behinderte Kinder noch von strukturierter Tagesgestaltung Ahnung haben und oft lieber Kaffee trinken, als mit den Kindern zu spielen, bietet der Alltag der Kleinen wenig Abwechslung und Heilungschancen – sofern sie nicht ab und zu zur Kinesiotherapie oder zum Logopäden gebracht werden.

Der Leiter dieser Einrichtung macht für diesen Umstand das Budget verantwortlich: „Hätten wir mehr Geld, könnten wir mehr und besser qualifizierte Arbeitskräfte einstellen. Jetzt müssen wir aber mit dem zurechtkommen, was wir haben.“

Doch es gibt auch noch Einrichtungen, in denen bis zu 140 Kinder, Jugendliche und ältere Menschen untergebracht sind, die zum Teil noch unter großer Vernachlässigung leiden. Doch auch wenn schon viele Behinderte in kleinere Heime in der Umgebung überwiesen worden sind, reichen die Kapazitäten nicht aus, um große Häuser aufzulösen.

Der Leiter des Kinderheims, auf diese Umstände angesprochen, erklärt: „Vor 20 Jahren war die Behandlung behinderter Menschen, besonders der Kinder, eine Katastrophe. Wir haben viel aufzuholen.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de