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Afghanistan: Nichtregierungsorganisationen wollen Kurswechsel

Meldung vom 25.11.2009

Die deutsche Bundesregierung sollte in ihrer Afghanistan-Politik einen grundlegenden Strategiewechsel vornehmen und deutlich mehr Gewicht auf zivilen Wiederaufbau legen, statt mehr Soldaten an den Hindukusch zu entsenden. Dazu hat der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) aufgerufen. Zudem müsse endlich die Durchsetzung der Frauenrechte und der Pressefreiheit erreicht werden und die demokratische Teilhabe der Bevölkerung wachsen.

„Trotz des internationalen Militäreinsatzes hat sich die Situation der afghanischen Bevölkerung dramatisch verschlechtert. Sie leiden unter Armut und Hunger und der prekären Sicherheitslage“, bemängelte der stellvertretende VENRO-Vorstandsvorsitzende Jürgen Lieser. Gerade bei jungen Afghanen wachse der Unmut gegenüber den ausländischen Besatzern. Immer mehr würden sich auf die Seite bewaffneter Widerstandstruppen schlagen. „Vom Ziel, ein stabiles Afghanistan zu schaffen, sind wir weit entfernt.“

Lieser präsentierte anlässlich der Afghanistan-Konferenz „Mission Impossible am Hindukusch?“ in Berlin ein neues VENRO-Forderungspapier. In dem Papier fordern in Afghanistan tätige deutsche Hilfsorganisationen einen grundlegenden Kurswechsel der Afghanistan-Politik.

Aus der Sicht von VENRO können zwar vereinzelte Erfolge verzeichnet werden, etwa bei der Gesundheitsversorgung oder der Schul- und Berufsbildung. Diese genügten aber nicht. Afghanistan zähle nach wie vor zu einem der ärmsten Länder der Welt – trotz der finanziellen Förderungen, die bisher für den Wiederaufbau und die Entwicklungshilfe aufgebracht worden sind.

„Die neue Regierung muss dem zivilen Einsatz Vorrang einräumen und dies auch finanziell unterfüttern. Zurzeit entsprechen die Mittel, die für den zivilen Wiederaufbau bereit gestellt werden, nur einem Bruchteil dessen, was Deutschland für den militärischen Einsatz bereit stellt“, unterstrich Lieser.

VENRO wendet sich besonders gegen die Vermischung von ziviler und militärischer Hilfe in dem kriegszerrütteten Land. Durch die unklare Abgrenzung zwischen dem humanitären und politischen Mandat werde die Unabhängigkeit der Hilfsorganisationen untergraben. „Mittelfristiges Ziel muss es sein, alle ausländischen Truppen aus Afghanistan abzuziehen“, so Lieser.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Entwicklungspolitik Online“, epo.de

Schlagwörter: Afghanistan, NGO, Nichtregierungsorganisation, Kurswechsel, Strategiewechsel, VENRO, Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen, Berlin, Frauenrechte, Pressefreiheit, Gesundheitsversorgung, Regierung, Wiederaufbau, Armut, Hunger, Widerstand, Mission Impossible am Hindukusch?, Entwicklungshilfe, Förderung, ziviler Einsatz, humanitäre Hilfe, Unabhängigkeit, Afghanistan-Politik, Abzug, Truppen, Forderungspapier