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Kenia: Internet-Boom soll Wirtschaft ankurbeln

Meldung vom 30.11.2009

Internet in Afrika hat zwei Nachteile. Bisher ist es teuer und sehr langsam. Um das Internet auszubauen und weite Teile des Kontinents an das globale Datennetz anzuschließen, wurden rechtzeitig vor der Fußball-Weltmeisterschaft weitere Glasfaserkabel verlegt. Die ganze Region bereitet sich nun auf einen Aufschwung vor.

Das Internet-Café „Communications Limited“ befindet sich an zentraler Stelle in Kenias Hauptstadt Nairobi. Mit etwas Ironie ließe sich der Name mit „beschränkte Kommunikation“ übersetzen. Das sollte den vielen Besuchern eigentlich als Warnung dienen. Um zu surfen, benötigt man hier viel Geduld.

Die Verbindungen bauen sich mit einer Geschwindigkeit auf wie in Europa zu Zeiten der ersten Modems. Joseph, einer der Kunden, sitzt frustriert vor dem Monitor. „Es dauert lange, bis eine Seite aufgeht“, klagt er. „Ich habe 15 Minuten gebraucht, nur um meine E-Mails abzurufen.“ Genießen könne man das nicht, und es sei immer so.

Doch das Warten im World Wide Web soll ein Ende haben. Im Juli ist das erste Glasfaserkabel bis nach Ostafrika vorgedrungen – es verläuft auf dem Meeresboden des Indischen Ozeans bis zur kenianischen Hafenstadt Mombasa. Die Investoren für „Seacom“ – so heißt das Projekt – kommen zum Großteil aus Afrika selbst. Sie rechnen damit, dass Internet auf dem Kontinent den gleichen Boom erlebt wie der Mobilfunk.

Neben der Langsamkeit gab es noch einen anderen Grund, der die meisten Nutzer von Internet in Afrika abschreckte: die Preise. Für eine Stunde Surfen im „Communications Limited“ wird umgerechnet rund ein Euro verlangt – das ist ein Drittel des Tagesverdienstes eines einfachen Arbeiters. Von den rund 40 Millionen Einwohnern in Kenia klicken sich darum gerade einmal drei Millionen regelmäßig ins Internet.

Venansius Baryamureeba, Professor für Computertechnologie im Nachbarland Uganda, verdeutlicht den Fortschritt durch die neue Verkabelung: „Die Kosten für Bandbreite sind eine große Herausforderung für Afrika. Eine Internetverbindung, für die man in Europa vielleicht zehn Dollar zahlt, kostet in Afrika tausend Dollar. Mit den jetzt im Ozean verlegten Kabeln werden die Kosten auf ein Zehntel runtergehen. Das ist ein großer Fortschritt.“

Die ersten Leitungen wurden schon mit großen Unternehmen und Regierungseinrichtungen verbunden. Private Nutzer und Internet-Cafés müssen eine letzte Geduldsprobe bestehen, bis sie voraussichtlich in einigen Monaten endlich vernetzt sind. Der Besitzer von „Communications Limited“ kann es jedenfalls kaum abwarten. Er legt Geld zurück für neue Rechner – wenn der Internet-Boom kommt, muss er bereit sein. „Wir hoffen auf mehr Kunden. Bis jetzt haben wir hier rund 30 Computer im Einsatz – jetzt brauchen wir welche, mit denen wir das High-Speed-Internet voll nutzen können.“

Kenia sucht Anschluss an den Rest der Welt. Präsident Kibaki schätzt die Verlegung der Glasfaserkabel ähnlich wichtig ein wie den Bau der Eisenbahn vor hundert Jahren. Früher wurde der Handel über die Schienen betrieben – heute verläuft er über den Daten-Highway.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD“, ard.de

Schlagwörter: Kenia, Internet, Verkabelung, Aufschwung, Glasfaserkabel, Nairobi, Fußball-Weltmeisterschaft, Datennetz, Surfen, Seacom, Computer, Computertechnologie, Nutzer, Internet-Boom, Kibaki, Daten-Highway, Online