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Sudan: Soll Klimagipfel Entschädigung zahlen?

 
Meldung vom 16.12.2009

Bei den Verhandlungen über die Klimafolgen in Kopenhagen weisen die armen Länder immer wieder auf die Schuld des Nordens hin – und die Industrieländer nehmen sie offenbar wie selbstverständlich auf sich. Es kommt sogar soweit, dass selbst der Völkermord in Darfur als Klimafolge dargestellt wird. Der Sudan könnte für den selbst angezettelten Bürgerkrieg sogar Geld bekommen.

Seit es Menschen gibt, wiederholt sich diese Erfahrung: Klimaänderungen haben Folgen. Daraus entstehen Völkerwanderungen, Untergang oder Aufblühen von Kulturen – Phänomene, deren Ursache aber auch woanders liegen könnte. Seit das CO² in der Diskussion ist, haben sich zwei Dinge gewandelt. Es handelt sich nun um Schuld, unsere Schuld des Nordens. Und inzwischen wird nahezu alles, was sich zum Schlechten ändert auf der Welt, mit dem Klimawandel in Zusammenhang gebracht.

Da verfasst etwa der Sozialpsychologe Harald Welzer ein Buch über Klimakriege. Seither besteht die Auffassung, dass der Bürgerkrieg in Darfur, weil er ihn immer wieder anführt, ein Paradebeispiel des Klimakrieges ist. Das wird in Zeitungen, auf Podien und im Fernsehen propagiert. Der Sahel wird trockener, die Menschen ringen um die letzte Scholle – die logische Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Klimafolge.

Und so kam das Unausweichliche: Lumumba Di-Aping, Delegierter des Sudan und Sprecher der Entwicklungsländer beim Klimagipfel in Kopenhagen, boykottiert die Verhandlungen, weil der Norden viel zu wenig Geld als Entschädigung für die Klimafolgen aufwende. Das Geld genüge nicht einmal, „um genug Särge für die Menschen in den Entwicklungsländern zu kaufen“, meint der Vertreter der Regierung in Karthum, die den Genozid in Darfur auf dem Gewissen hat und noch nie einen Sarg für ihre Opfer gekauft hat oder dies tun wird. Und er kann sich dabei auf die gängige Diskussion und das allgemeine schlechte Gewissen stützen, das hierzulande aus vielen Schlagzeilen herauszulesen ist. Kritik an ihm kam nirgendwo zur Sprache.

Dabei hätte ihn ausgerechnet das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), ein Hort von Meldungen über Klimakatastrophen, widerlegen können. Dort wurde vor einigen Jahren die „Sahara-Studie“ durchgeführt, die heute nicht mehr so populär ist. Darin steht: die Erderwärmung trüge eher zur Ergrünung im Sahel bei (auch wenn die Übernutzung des Bodens vor Ort die gegenteilige Wirkung erzielen kann).

Das Flüchtlingselend und die Massaker in Darfur jedenfalls sind nicht auf den Klimawandel zurückzuführen, sondern müssen als das bezeichnet werden, was sie sind: ein Völkermord von Di-Apings Regierung, für das ihn mancher hier auch noch entschädigen will. Afrikanische Regierungen sollten in gleichem Maße Verantwortung für ihre Misswirtschaft übernehmen wie sie den Industrienationen ihre Umweltsünden vorwerfen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Sudan, Klimagipfel, Kopenhagen, Klimafolgen, Industrieländer, Bürgerkrieg, Schuld, Schuldzuweisung, Darfur, Lumumba Di-Aping, Genozid, Völkermord, Erderwärmung, CO2, Entschädigung