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Keine Einigung: Gescheiterter Klima-Gipfel in Kopenhagen

 
Meldung vom 22.12.2009

Auf dem Klima-Gipfel in Kopenhagen konnten keine einheitlichen Beschlüsse zur CO²-Reduktion gefasst werden. Entgegen den Erwartungen konnte nur eine extrem schwache Abschluss-Erklärung aufgestellt werden, die die 194 Gipfel-Länder nicht verbindlich zum Handeln verpflichtet. Darin ist zwar das von der Wissenschaft geforderte Zwei-Grad-Ziel der maximalen Erderwärmung erwähnt, konkrete CO²-Ziele wurden aber nicht mit aufgenommen. Der gegenüber vorherigen Entwürfen weiter verwässerte Text war zum Abschluss der Konferenz von einer 25-köpfigen Gruppe von Staats- und Regierungschefs um Barack Obama und Wen Jiabao, den Europäern Angela Merkel, Gordon Brown und Nicolas Sarkozy festgelegt worden.

Nachdem Obama am späten Abend bereits abgereist waren, drohte die Erklärung dann aber noch ganz zu scheitern. In einer turbulenten Plenarsitzung des Gipfels, die um drei Uhr morgens anfing, hatten mehrere Entwicklungsländer heftige Einwände gegen das Papier. Tuvalu, Sudan, Nicaragua, Kuba, Venezuela und Bolivien weigerten sich, zuzustimmen.

Der Vertreter des Inselstaates Tuvalus, Ian Fry, erklärte, die Erklärung sei für sein Land gleichbedeutend mit „dem Tod“. Der Ministaat Tuvalu mit seinen rund 12.000 Einwohnern liegt im Pazifik und würde durch den Meeresspiegelanstieg weggespült. Sudan bezeichnete das von Obama vorgestellte Papier einen „Selbstmordpakt“, das bezwecken solle, die Vorherrschaft einiger weniger Staaten zu sichern. Niemand könne Afrika jedoch dazu nötigen, sich selbst zu zerstören, in dem es eine zu starke Erderwärmung akzeptiere.

Am Ende ließen sich die Kritiker-Länder dazu bewegen, die Erklärung doch noch als Anhang zu vorher erarbeiteten unverbindlichen Gipfeltexten zu verabschieden. Der Anhang sollte aber nur „zur Kenntnis genommen“ werden. Er zieht keine faktischen zwingenden Konsequenzen nach sich. Mit dem faktischen Scheitern des Kopenhagener Klimagipfels werden Rückschritte in der Klimapolitik der EU und Deutschlands befürchtet. Die Gemeinschaft will jedoch das Ziel, die CO²-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent gegenüber dem Kyoto-Basisjahr zu senken, nicht fallenlassen, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mitteilte. Die Option, die Senkung auf 30 Prozent zu erhöhen, erscheint nicht mehr realistisch.

Beobachter erwarten nun, dass sich Klimaschutz-Bremserländer wie Polen und Italien in ihrem Kurs bestärkt fühlen und die Oberhand in der Klimapolitik gewinnen. Auch Stimmen aus der Industrie gegen einen ambitionierten Klimaschutz gewinnen damit wieder an Einfluss.

Der frühere Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) appellierte an die EU, bei ihrem Versprechen zu bleiben, die CO²-Emissionen um 30 Prozent zu verringern, „auch nach dem Scheitern von Kopenhagen“. Nur so könne die EU verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen und möglichst schnell glaubwürdig einen neuen Anlauf für ein verbindliches Abkommen starten, so Gabriel. Er wandte sich an Merkel: „Deutschland muss bei seinem 40-Prozent-Ziel bleiben.“


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Empörung über gescheiterten Klimagipfel




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Rundschau“, FR-online.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Klimagipfel, Kopenhagen, Scheitern, Flop, Gescheiterter Klima-Gipfel, Beschluss, CO2-Reduktion, Abschluss-Erklärung, Entwicklungsländer, Klimaschutz, EU, Weltklimagipfel, Klimawandel, Meeresspiegelanstieg, Erderwärmung, Sigmar Gabriel, Angela Merkel, Rückschritte, Industrie, Polen, Italien, EU, Abkommen, 40 Prozent, Kyoto