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Uganda: Kleinbauern setzen auf Bioanbau

Meldung vom 21.01.2008

Im Westen Ugandas spezialisieren sich Tausende Kleinbauern auf Bioanbau. Ungeziefer- und Unkrautvernichtungsmittel wurden auch in der Vergangenheit selten eingesetzt. Die Chemikalien waren zu teuer und die Bauern fürchteten die Auswirkungen auf die Qualität des Bodens und der Nahrungsmittel.

Bisher bestand kaum Notwendigkeit, die Produktivität der Landwirtschaft zu erhöhen. Diese Region war nicht dicht besiedelt. Das, was geerntet wurde, reichte zur Ernährung der Menschen.

Doch ein Teil der dort gelegenen Ruwenzori-Berge wurde in den neunziger Jahren zum Nationalpark erklärt. Seitdem dürfen die Bauern in dieser Region nicht mehr jagen und ihre Nahrung durch Wild ergänzen. Mit Kriegsflüchtlingen aus Ruanda und der Republik Kongo stieg der Bedarf an Lebensmitteln weiterhin und es wurde notwendig, mehr aus den Feldern zu erwirtschaften. Deswegen soll der Bioanbau nun intensiviert werden. 

Auf den Weg gebracht haben den Bioanbau ugandische Nichtregierungsorganisationen, wie die Agribusiness Management Associates (AMA), die seit einigen Jahren Projekte und Kampagnen für „organic farming“ bei Kleinbauern fördern. AMA ist im gesamten Westteil Ugandas präsent.

Die AMA-Vertreter sind dort zu Hause und kennen die Bevölkerung. Sie haben Zugang zu den Bauern, oder, besser gesagt, zu den Bäuerinnen, „denn die entscheiden, was auf dem Feld passiert und was nicht“, erklärt Bazori Bahati, der lokale AMA-Chef: „Hier führt die Frau die Familie, dann erst kommen der Mann und die Kinder. Die Frauen sind auf den Feldern, der Mann unterstützt sie dabei nur. Wenn du hier die Landwirtschaft verbessern willst, dann geht das nur über die Frauen.“

Das International Food Policy Research Institute dagegen möchte gentechnisch verändertes Saatgut in Uganda einführen. IFPRI berät Regierungen bei der Einführung von neuen Techniken zur Produktion von Lebensmitteln. Das Institut ist weltweit tätig und wird hauptsächlich von Regierungen und Privatunternehmen finanziert.

Auch wenn IFPRI davon überzeugt ist, dass gentechnisch verändertes Saatgut eines Tages auf dem ugandischen Markt zu haben sein wird, warnt Steven Were Omamo, Direktor von IFPRI, vor überzogenen Hoffnungen. Die landwirtschaftliche Struktur Ugandas sei ganz anders als etwa in Südafrika, wo schon viel Erfahrung mit gentechnisch verändertem Saatgut gemacht worden sei.




Quelle:  „Deutsche Welle“, dw-world.de