Indien rüstet auf

Meldung vom 26.01.2010

Indien investiert derzeit Milliardenbeträge, um sein veraltetes Waffenarsenal zu erneuern. Westliche Rüstungsfirmen sehen bereits ein gutes Geschäft voraus und bewerben sich um die riesigen Aufträge. Doch Indiens Bewaffnungsoffensive droht, in ein politisches Minenfeld auszuarten.

Indien fühlt sich gleich von mehreren Seiten bedroht – vom Erzfeind Pakistan, vom großen Nachbarn China und von Terroranschlägen im eigenen Land. Doch die Hälfte seiner Waffensysteme ist völlig veraltet und nur 15 Prozent sind auf dem modernsten Stand der Technik. Das geht aus einer für die Regierung beunruhigenden Studie des indischen Industrieverbands CII und der Wirtschaftsberatung KPMG hervor. Die Armee, so der Bericht, habe derzeit mit einem erheblichen Ausrüstungsdefizit zu kämpfen.

Jahrzehnte lang hatte sich Indien bei der Modernisierung der Streitkräfte auf staatliche Rüstungskonzerne und den alten Verbündeten Russland verlassen. Jetzt schlägt Neu-Delhi einen neuen Kurs ein und ist bereit, auch Waffen aus dem Westen zu ordern und damit die neueste Verteidigungstechnologie anzuschaffen.

Im militärischen Beschaffungsplan sind bis zum Jahr 2022 Ausgaben von 100 Mrd. US-Dollar aufgestellt. Die Nachbarn Pakistan und China sind in Alarmstellung. Indiens militärische Beschaffungsmaßnahmen werden ernste Konsequenzen für Frieden und Sicherheit in Südasien und dem Indischen Ozean haben, betonte das Oberkommando von Pakistans Armee.

Waffenlieferant Nummer eins für Indien war bisher Russland. Erst vor kurzem hat Russland Indien eins seiner neuesten Atom-U-Boote für unbestimmte Zeit „ausgeliehen“. Indien werde das Schiff mit Nuklearantrieb, das mit konventionellen Waffen ausgerüstet ist, für zehn Jahre leasen.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Handelsblatt“, handelsblatt.com