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Afghanistan: Hilfsorganisationen wollen nicht Handlanger des Militärs sein

Meldung vom 17.03.2010

Die internationale humanitäre Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen setzt sich gegen die neuesten Ansätze der NATO zur Wehr, wonach Nichtregierungsorganisationen mit dem Militär kooperieren sollen. Die Äußerung des NATO-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen, wonach Nichtregierungsorganisationen die weiche Komponente militärischer Strategien darstellen sollten, traf bei den NGOs (Non-Governmental Organizations) auf heftige Abwehr.

Ärzte ohne Grenzen wies darauf hin, dass sie nie als Teil von oder gemeinsam mit einer militärischen Strategie operieren. Stattdessen forderte die Organisation auch weiterhin die völlige Unabhängigkeit und Neutralität, denn nur dadurch sei der Zugang zu der Bevölkerung gewährleistet, die medizinische Nothilfe benötigt.

Äußerungen wie diese würden ein zusätzliches Risiko für die Notleidenden und Verwundeten schaffen und die Mitarbeiter, indem sie medizinische Hilfe als Teil einer militärischen Strategie definierten. Ärzte ohne Grenzen sei zum Zeitpunkt der Eskalation des Konflikts im Jahr 2009 nach Afghanistan zurück gegangen, um die Bevölkerung in den Konfliktgebieten unmittelbar medizinisch versorgen zu können.

Daher habe die Hilfsorganisation mit allen kriegführenden Parteien, mit afghanischen und internationalen Sicherheitskräften sowie mit Oppositionsgruppen Abmachungen getroffen, wonach sie Krankenhäuser in Kabul und Lashkar Gah, in denen Ärzte ohne Grenzen arbeitet, von jeglicher Waffengewalt verschonen.

Nur so hätten Menschen, die auf medizinische Hilfe angewiesen sind, den Mut, in eine Gesundheitseinrichtung zu kommen. Denn ohne Militär vor Ort werden die Einrichtungen auch von keiner Seite her attackiert, so eine Sprecher der Organisation.

Der Vorstoß des NATO-Generalsekretärs Rasmussen, nach dem zivile Organisationen mit NATO-Truppen kooperieren oder als deren weiche Komponente dienen sollen, gefährde diese Vereinbarungen und erhöhe das Risiko, dass Krankenhäuser, Patienten und Mitarbeiter zu Zielscheiben der Konfliktparteien werden.

NATO-Generalsekretär Rasmussen hob hervor, dass Afghanistan als „Prototyp“ für die Zusammenarbeit zwischen NATO und Nichtregierungsorganisationen gilt. Ärzte ohne Grenzen appelliert an Herrn Rasmussen sowie an alle anderen Konfliktparteien, zwischen politischen und militärischen Zielsetzungen einerseits und der Unabhängigkeit medizinischer humanitärer Hilfe andererseits zu differenzieren.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „news aktuell“, newsaktuell.net

Schlagwörter: Afghanistan, Ärzte ohne Grenzen, NATO, Hilfsorganisation, NGO, Nichtregierungsorganisation, Militär, Strategie, Unabhängigkeit, Neutralität, medizinische Versorgung, Ärzte, Gesundheit, Truppen, Kooperation, weiche Komponente, Rasmussen, NATO-Generalsekretär