Sudan: Al-Bashir gibt Erklärung zu Verbrechen in Darfur ab

Meldung vom 22.03.2010

Der sudanesische Staatschef Omar al-Bashir hat zugestanden, dass in der Krisenregion Darfur schreckliche Verbrechen verübt worden sind. Doch sei das überall auf der Welt so, wo bewaffnete Banden sich gegen die Regierung erheben, verteidigte sich der seit 21 Jahren herrschende Machthaber gegenüber den Medien.

Der Präsident, gegen den der Haager Internationale Strafgerichtshof wegen Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen in Darfur vor einem Jahr einen internationalen Haftbefehl ausgestellt hat, will Verantwortung tragen für die Vorgänge in der westsudanesischen Region. Er müsse dafür sorgen, dass die Gesetze eingehalten würden, und sei für alles verantwortlich, was bei der Erledigung dieser Aufgabe anstehe.

In der Darfur-Region sind seit 2003 nach UN-Schätzungen etwa 300.000 Menschen getötet worden. Dort überfallen regimetreue arabische Janjaweed-Reitermilizen die ansässige Bevölkerung. 2,5 Millionen Menschen haben ihre Heimat verlassen und befinden sich auf der Flucht, eine Viertelmillion wanderte in das Nachbarland Tschad ab. Im Weltsicherheitsrat in New York boykottierte die Vetomacht China eine Verurteilung des Regimes in Khartum. Die Afrikanische Union und die Arabische Liga nahmen al-Bashir ebenfalls in Schutz.

Al-Bashir, der sich im April als Kandidat zur Wiederwahl aufstellen lässt, sprach im Zusammenhang mit den Vorwürfen im Darfur-Konflikt von haltlosen Anschuldigungen. Vielmehr habe es sich bei der Gewalt in Darfur um eine vom Ausland gesteuerte Verschwörung gehandelt. Auch den Vorwurf, er habe bis 1996 Osama Bin Laden beherbergt, versuchte al-Bashir zu entkräften. Bin Laden habe sich damals nicht als Terrorist, sondern als Geschäftsmann im Sudan aufgehalten. Er habe als Investor den Flughafen von Port Sudan erbaut. Die finanziellen Mittel dafür stammten von der saudiarabischen Regierung, sagte al-Bashir.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Der Standard“, derStandard.at