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Philippinen: Wahlkampf mit unlauteren Mitteln

Meldung vom 23.03.2010

Die Philippinen stehen mitten im Wahlkampf. Täglich wird über Korruption, Morde, Wahlfälschungs- und Putschpläne berichtet. Am 10. Mai sollen die mehr als 50 Millionen Wahlberechtigten über ihre Lokalpolitiker und einen neuen Präsidenten entscheiden. Nur ein Kandidat fällt besonders auf: Gilbert Teodoro, Spitzname Gibo. Alle seine Plakate bestechen durch die Farbe grün, grün leuchtet auch sein Polohemd. Der 45-Jährige kennt sich aus; kaum einer weiß so genau Bescheid über die internationalen Verträge dieses ebenso freien wie feudalen Inselstaates wie Teodoro.

Früher bekleidete er das Amt des Verteidigungsministers, er hat den Taifunen als Vorsitzender des Katastrophenschutzes die Stirn geboten. Mit seiner Pilotenlizenz für Transportflugzeuge ist Gibo sogar befugt, Hilfsgüter selbst anzuliefern. In der Air Force hat er den Rang als Oberstleutnant der Reserve.

Doch trotz erfolgreichem Lebenslauf wollen nur wenige Gibo wählen, weil er aus dem Umkreis der Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo kommt. Er ließ sich für die Koalition der aktuellen Regierung aufstellen. Arroyo aber, deren Amtsperiode im Präsidentenpalast am 30. Juni abläuft, ist nach neun Jahren Amtsmissbrauch, Korruption und Selbstbereicherung so unpopulär, dass auch dem Multitalent Gibo weder das grüne Polohemd noch seine weiße Weste nützen.

Die Stimmung auf den Philippinen ist angespannt. 2004 kam es bei Gewaltausbrüchen während der Wahlen zu 175 Toten. Die Auszählung der Stimmzettel dauerte eineinhalb Monate. Mittendrin telefonierte die Präsidentin mit dem Wahlleiter und forderte zusätzlich eine Million Stimmen. Die erhielt sie tatsächlich und damit auch ihr Amt. Nachdem das von den Militärs abgehörte Gespräch bekannt wurde, sagte Arroyo im Fernsehen: „Sorry!“ Und bleib weiter an der Macht.

Unter dem Vorwand oder im Glauben, einem ähnlichen Betrug diesmal entgegenwirken zu können, modernisiert sich nun der ganze Inselstaat und kauft möglichst viele Computer: Auch die vormodernen Inseln geben elektronisch ihre Stimme ab. Nicht wenige IT-Experten sind besorgt, dass das ganze System abstürzt und damit das Wahlchaos über die Filipinos hereinbricht. 7.000 von 82.000 Computern befinden sich noch auf dem Schiffsweg von Shanghai. Die derzeitige Dürre hat gerade jetzt Stromausfälle zur Folge, die zu Manipulationen und Wahlfälschungen verführen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de

Schlagwörter: Philippinen, Wahlkampf, Wahlfälschung, Arroyo, Gilbert Teodoro, Korruption, Wahlchaos, Amtsmissbrauch, Wahl, Präsident, Lokalpolitiker