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Massaker im Kongo: „Warum können wir die Plage nicht beenden?“

Meldung vom 30.03.2010

Die Rebellentruppe LRA aus Uganda durchzieht vier Länder im Herzen Afrikas und übt unter den Dorfbewohnern dort Massaker aus. „Ich kann einfach nicht verstehen, warum wir diese Plage nicht beenden können“, fragte sich die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton Ende Februar vor dem Außenausschuss des Senats. Gemeint ist die Lord’s Resistance Army (LRA, Widerstandsarmee des Herrn), die vor 23 Jahren im Norden Ugandas ihren Kampf gegen Zivilisten und insbesondere Kinder angefangen hatte. Zwischen dem 14. und 17. Dezember 2009 hat die nach Einschätzung der ugandischen Armee nahezu besiegte LRA erneut zugeschlagen und damit unter Beweis gestellt, dass sie noch immer zu Grausamkeiten fähig ist.

Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die Truppe um Joseph Kony im Dezember mindestens 321 Menschen in Makombo im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo (DRC) massakriert und weitere 250 Menschen entführt. Ein Sprecher der LRA stritt den Bericht im britischen Sender BBC ab und nannte ihn eine „haltlose Anschuldigung“. Doch HRW hat auf 69 Seiten bedrückende Zeugenaussagen von Menschen gesammelt, die entkommen konnten oder die auf dem Weg der Rebellentruppe Leichen von Verschleppten entdeckt haben. Die Grausamkeit der Massaker lässt eindeutig auf die LRA schließen.

Joseph Kony, der sich selbst für eine Art Messias hält, hat die LRA vor mehr als 20 Jahren gegründet, um im Namen der Volksgruppe der Acholi gegen den Präsidenten Yoweri Museveni anzugehen, der seit nunmehr 24 Jahren die Herrschaft über Uganda ausübt. Allerdings verlor Kony, dessen Ziel nach eigener Aussage ein Gottesstaat ist, schon bald die Unterstützung der Acholi. Denn die Truppe ging schnell dazu über, Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in Norduganda auszuüben. Sie verstümmelte Menschen, die sich ihnen nicht anschließen wollten. Ihre Grausamkeit ist inzwischen ihr Markenzeichen geworden: abgeschnittene Lippen, Ohren und Nasen. Außerdem machte es sich Konys Truppe zur Strategie, Kinder als Soldaten zu rekrutieren und Mädchen zu Sexsklavinnen von LRA-Offizieren zu machen.

Nach mehreren Großoffensiven gegen die LRA, die letztlich keinen Erfolg erzielten, entschied sich Museveni 2004, den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag um seine Intervention zu bitten. 2005 erteilte der Gerichtshof Haftbefehle gegen Kony und mehrere seiner Offiziere. Mit dem Abschluss des Friedensabkommens zwischen Nord- und Südsudan lief auch die direkte Unterstützung der LRA durch die Regierung in Khartum aus. Die südsudanesische Regierung verwies die LRA, die einen Teil ihrer Stützpunkte dort aufgebaut hatte, des Landes. Auch Uganda schaffte es, die LRA aus dem Land zu drängen. Seither fällt die Truppe immer wieder über den Nordosten Kongos her.

Ende 2008 schloss sich die ugandische Armee mit der kongolesischen Armee zusammen und startete mit großzügiger Unterstützung der US-Regierung eine Offensive gegen die LRA. Kony konnte der Offensive offenbar nur knapp entrinnen. Als Rache für den Luftangriff auf das Lager der LRA im Garamba-Nationalpark ermordeten die Rebellen schon zu Weihnachten 2008 knapp 900 Menschen im Nordosten Kongos. Die ugandische Armee rechnet damit, dass nur noch rund 200 Kämpfer von der LRA übrig sind. Die meisten hätten inzwischen in der Zentralafrikanischen Republik Unterschlupf gesucht, aus der ebenfalls immer wieder von Angriffen auf Zivilisten berichtet wird. Kony selbst soll sich nach Angaben Musevenis inzwischen im Westen Darfurs im Sudan aufhalten.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Der Tagesspiegel“, tagesspiegel.de

Schlagwörter: Uganda, Massaker, Kongo, LRA, Lord's Resistance Army, Widerstandsarmee des Herrn, Joseph Kony, Kindersoldaten, Sexsklavinnen, Hillary Clinton, Human Rights Watch, Kinder, Verstümmelung, Internationaler Strafgerichtshof, Sudan, Khartum, Museveni, Rebellen, Offensive