Rosen aus Kenia: Millionenverluste wegen Flugausfällen

Meldung vom 20.04.2010

Die Flugausfälle in Europa kommen nicht nur die Flugunternehmen teuer zu stehen, sondern darunter leidet auch der Handel der Entwicklungsländer mit Europa. Drei Millionen Dollar pro Tag verliert Kenia durch den Ausfuhrstopp von dort angebauten und für Europa bestimmten Rosen. Während die kenianischen Hersteller dazu gezwungen sind, die kostbaren Blumen wegzuwerfen, hat sich der Preis dafür in Deutschland bereits verdoppelt.

Rosen aus Kenia stehen wegen der Asche-Wolke derzeit nicht mehr in europäischen Vasen, sondern enden auf dem Kompost. Am Montag musste Rosenzüchter Jack Kneppers 6,5 Tonnen der edlen Blumen entsorgen. Sie sollten eigentlich am Donnerstag ihren Weg nach Europa antreten, über Luftverkehr. Doch dazu kam es nicht, da weite Teile des europäischen Luftraums wegen der Vulkanasche-Wolke gesperrt wurden.

Auch die nächsten Lieferungen werden ein ähnliches Schicksal erleiden, befürchtet Kneppers. „Uns allein kostet der Ausfall 35.000 Dollar pro Tag. Und es wird mehr je näher wir an den Muttertag herankommen“, klagte der Farmer aus dem Südwesten des Landes.

Seit Donnerstag, den 15. April, ist der Verlust auf zwölf Millionen Dollar angestiegen. Normalerweise würden jeden Abend rund Tausend Tonnen an Obst und Gemüse ausgeflogen, jetzt konnten lediglich 100 Tonnen abtransportiert werden. Die Obst-, Gemüse und Blumenindustrie stellt für das Land einen extrem wichtigen Überlebensfaktor dar.

In Deutschland ist der Preis für Rosen und Nelken wegen des fehlenden Nachschubs in der Zwischenzeit teilweise auf das Doppelte angestiegen, erklärte Ray Weisheit, Blumengroßhändler aus Barchfeld in Thüringen. Floristen können derzeit nur teure niederländische Gewächshaus-Ware anbieten, die per Lkw eingeführt wird.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Presse“, diepresse.com