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Philippinen: Sohn der Nationalheldin Aquino ist neuer Präsident

Meldung vom 12.05.2010

Die Philippinen haben einen neuen Präsidenten. Benigno Aquino III. mit Spitznamen Noynoy verzeichnete nach Auszählung von vier Fünftel der Stimmen bereits am Dienstag, den 11. Mai, mehr als 40 Prozent der Stimmen für sich. Damit lag er schon mit weitem Abstand vor Ex-Präsident Joseph Estrada. Der hatte nur knapp ein Viertel der Stimmen erhalten, während Immobilienmilliardär Manny Villar ganz weit zurücklag und seine Niederlage anerkannt und Aquino beglückwünscht hatte.

Dabei hatte der 50-jährige Junggeselle mit der Brille und der Halbglatze eigentlich gar nicht vor, zu kandidieren. „Ich habe mich nicht darum gerissen“, hatte er in einem Interview gestanden, „die Person zu werden, die die Verantwortung zur Lösung aller Probleme trägt.“ An seiner Ehrlichkeit kann man kaum zweifeln und er hat augenscheinlich eine weiße Weste an: In den zwölf Jahren der politischen Karriere Noynoys kam es nicht zu einem einzigen Skandal. Das kommt auf den Philippinen selten vor, wo die Korruption an der Tagesordnung ist und manch einen Präsidenten vor ihm einen sehr schlechten Ruf eingebracht und sogar das Amt gekostet hat.

Das Image der Rechtschaffenheit und Glaubwürdigkeit ist wohl ein Erbe der Familie. Benigno III. ist neben vier Schwestern der einzige Sohn von Corazon Aquino und dem zum demokratischen Märtyrer gewordenen Bürgerrechtler Benigno Jr., Spitzname Ninoy. Letzterer war 1983 aus dem amerikanischen Exil nach Manila wiedergekommen, um den Diktator Ferdinand Marcos zu bekämpfen. Doch dessen Handlanger hatten ihn noch am Flughafen eliminiert. Seine Frau Corazon Aquino stand damals noch ganz im Schatten ihres Mannes und war Hausfrau. Doch nach dem Mord hatte sie die Mission ihres Mannes zu ihrer gemacht und Marcos drei Jahre später mit dem legendären People's-Power-Volksaufstand aus dem Amt vertrieben. Seitdem ist sie eine Heldin für die Filipinos und wird als Leitfigur der Demokratie verehrt, als eine fast heilige Volksheldin.

Ohne seine populäre Abstammung, da stimmen die Beobachter überein, könnte man indes nicht auf viel stoßen, was Noynoys neuer Karriere zugrunde liegen könnte. Aquino wird als farblos, linkisch und langweilig eingeschätzt. Auf den Philippinen, wo politische Karrieren meistens auf schriller Selbstinszenierung aufbauen, wo sich Filmstars, Sänger oder Sportler zu Volksvertretern aufschwingen, wo Ruhm den meisten Eindruck macht und politische Konzepte völlig unter den Tisch fallen, da ist ein unscheinbarer, stiller Mann wie Noynoy eine Seltenheit.

Doch mit ihm wird Hoffnung und Wandel in Verbindung gebracht, und die Mehrheit der fünf Millionen Wähler in dem verarmten, korrupten, von Gewalt zerrissenen Land hat ihn zum Retter auserwählt. Die hohe Wahlbeteiligung von rund 75 Prozent ist für Analysten an diese Erwartung geknüpft. Der neue Präsident tritt nun sein Amt an über ein Land mit einem enormen Haushaltsdefizit sowie einer erdrückenden Geschichte von Vetternwirtschaft und Gewalt. „Kann Noynoy die Philippinen retten?“ titelt das amerikanische Time-Magazin. Die Autoren bejahen diese Frage: Mit seiner „fast Ghandi-artigen Schlichtheit und Aufrichtigkeit“ sei ihm das zuzutrauen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Philippinen, Wahl, Wahlen, Arroyo, Aquino, Kanditaten, Präsident, Korrpution, Sieg, Mehrheit, Nationalheldin, Ferdinand Marcos, Leitfigur, Demokratie, Corazon Aquino, Wahlbeteiligung