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Haiti: Proteste gegen gentechnisch verändertes Saatgut von Monsanto

 
Meldung vom 07.06.2010

Tausende von Bauern demonstrierten in Haiti gegen eine Spende von Saatgut des US-Konzerns Monsanto. Das als großzügig ausgegebene „Geschenk“ des Großkonzerns besteht laut Aussagen der Landwirte aus gentechnisch verändertem Saatgut, das bei der Ernte keine neuen Samen produziert. Die Landwirtschaft Haitis wäre dann nach der Ernte von Monsanto und vom Kauf weiterer Samen abhängig. Experten äußerten den Verdacht, dass Monsanto die Notsituation Haitis ausnutzen würde, um dort eine Hintertür für den Anbau des umstrittenen gentechnisch veränderten Mais zu nutzen. Farmer haben bereits mehrere Tonnen Saatgut aus Protest verbrannt.

Das verheerende Erdbeben vom 12. Januar 2010 hatte bis zu 300.000 Todesopfer auf der Karibikinsel zur Folge. Seitdem ist das gesamte Land in jedem Bereich auf Aufbauhilfe angewiesen. Die Landwirtschaft von Haiti benötigt dringend Saatgut. Die landwirtschaftliche Produktivität ist durch den Mangel an Samen und die Katastrophe fast zum Erliegen gebracht worden.

Der US-Konzern Monsanto spendete in Zusammenarbeit mit der USAID-Initiative 475 Tonnen Mais, um die landwirtschaftliche Produktivität anzukurbeln. Doch nun befürchten die haitianischen Landwirte, dass die Samen von Monsanto die lokalen Sorten vernichten könnten. Zusätzlich gehen sie davon aus, dass das Saatgut gentechnisch verändert wurde. Laut Behauptung der bäuerlichen Genossenschaft von Haiti und der Bauernbewegung wurden sie von irreführenden Aussagen ihrer Regierung getäuscht.

Monsanto ist ein börsennotierter Konzern mit Sitz in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri und Niederlassungen in 61 Ländern. Er züchtet Saatgut und stellt Herbizide her. Monsanto konzentrierte sich seit den 1990er Jahren besonders auf die Erzeugung gentechnisch veränderter Feldfrüchte. Seither kritisieren viele Umweltschutz-Organisationen und Ernährungswissenschaftler den Großkonzern, der ehrgeizige Ziele mit seinem Saatgut verfolgt. „Die haitianische Regierung verkauft nach dem Erdbeben unser Land an multinationale Konzerne”, warnt Chavannes Jean Baptiste, Koordinator des Mouvman Peyizan Papay (MPP), einer bäuerlichen Genossenschaft und einer der führenden Bauernbewegungen in Haiti.

In Hinche, einer haitianischen Stadt im Departement Centre nahe der Grenze zur Dominikanischen Republik, werden hauptsächlich Kaffee, Baumwolle, Sisal, Zuckerrohr und Früchte angebaut. Dort gingen nach inoffiziellen Berichten zwischen 8.000 und 12.000 Demonstranten gegen die Regierungspolitik von Rene Preval auf die Straße. Die Demonstranten forderten „Nieder mit Preval, werft Monsanto aus Haiti”.

„Wir müssen um unser lokales Saatgut kämpfen und unsere Ernährungssouveränität verteidigen”, feuerte Chavannes die Menge an. „Es geht nicht nur um das Saatgut”, argumentierte Samuel Smith, ein 74-jähriger Bio-Landwirt und langjähriger Unterstützer der heimischen Landwirtschaft. „Es geht um die Menschen, denen ein neues System aufgezwungen werden soll aus dem sie nicht heraus können”.

Monsanto stritt alle Behauptungen ab, dass es gentechnisch verändertes Saatgut nach Haiti einführen will. „Das Saatgut ist nicht gentechnisch verändert. Es ist herkömmliches Hybrid-Saatgut, das bereits in der Dominikanischen Republik angebaut wird”, versicherte ein Monsanto-Sprecher. Monsanto hat zusätzlich 255.000 US Dollar für die Katastrophenhilfe in Haiti gespendet. Chevannes nannte die Spende „ein Geschenk des Todes”. „Dies ist ein Angriff auf die bäuerliche Landwirtschaft, auf die Bauern und auf die biologische Vielfalt der Umwelt von Haiti“, so Chevannes.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „latina press“, latina-press.com

Schlagwörter: Haiti, Demonstration, Protest, Monsanto, Saatgut, Samen, gentechnisch verändertes Saatgut, Ernte, Landwirtschaft, Mais, Genmais, US-Konzern, Bauernbewegung, Landwirt