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Ruanda: Köhler informiert sich über Genozid-Aufarbeitung

Meldung vom 08.02.2008

Zum Abschluss seines Ruanda-Besuchs hat sich Bundespräsident Horst Köhler über die besondere Form der Aufarbeitung des Völkermords von 1994 informiert. In Muhanga, 50 Kilometer westlich von Kigali, stattete er am vergangenen Donnerstag Mitwirkenden der sogenannten Gatschatscha-Verfahren einen Besuch ab.

„Die Gatschatscha-Gerichte sind das Fundament der Versöhnung in Ruanda“, erklärte die Exekutivsekretärin der nationalen Gatschatscha-Kommission, Domitilla Mukantaganzwa.

1994 begingen Hutus Massenmorde an Angehörigen der Tutsi-Minderheit und an gemäßigten Hutus. Bei dem Genozid kamen nach ruandischen Angaben 1,05 Millionen Menschen ums Leben.

Bei den Gatschatscha-Gerichten sind Laienrichter für die Rechtsprechung verantwortlich. Gatschatscha steht für Rasen und meint den Ort der Verhandlung. Wer ein Geständnis abgibt und um Vergebung bittet, den erwartet ein erheblicher Strafnachlass. Durch die gemeinsame Auseinandersetzung zwischen Opfern und Tätern soll eine Aufarbeitung der Verbrechen geschehen. Wahrheitsfindung, Gerechtigkeit und im besten Fall Versöhnung sind die Ziele der Verfahren.

In der Universität von Huye setzte sich Köhler mit Studenten über die Rolle der Jugend bei der Entwicklung Ruandas auseinander, das immer noch an den Folgen des Völkermords leidet. Köhler hatte zuvor in Muyunzwe symbolisch ein mit deutschen Mitteln finanziertes Schulprojekt eingeweiht.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Financial Times“, ftd.de