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Stromkrise in Südafrika

Meldung vom 17.02.2008

Südafrika, das Land, das als Wirtschaftsmotor des afrikanischen Kontinents gilt und 2010 die Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten soll, ist mit der schlimmsten Energiekrise seit Jahrzehnten konfrontiert.

Der staatliche Versorger Eskom schaltet täglich in vorher ausgewählten Ortschaften den Strom ab. Damit kommt nicht nur der Verkehr, sondern auch das Wirtschaftsleben regelmäßig für mehrere Stunden zum Erliegen.

Die Stromausfälle drohen dem seit vier Jahren währenden kräftigen Wirtschaftsaufschwung ein Ende zu setzen. Vor allem für kleine und mittlere Unternehmen bedeutet der Elektrizitätsmangel Umsatzeinbußen und Produktivitätsverluste. Kürzlich mussten aber auch die Bergbaukonzerne die größten Minen des Landes mehrere Tage lang schließen, weil Eskom sie nicht ausreichend mit Strom versorgen konnte. Südafrika kämpft derzeit ohnehin um seine wirtschaftliche Position auf den Rohstoffmärkten.

Die Krise trifft indes nicht nur die einheimische Wirtschaft. Schon mehren sich die Anzeichen, dass ausländische Investoren den Rückzug antreten. Eskom kann den Strombedarf des Landes nicht mehr sichern. Das liegt nicht am schlechten Wetter, sondern an einer Regierung, die über Jahre hinweg annahm, sich in der Energiepolitik gegen die Gesetze des Marktes stellen zu können.

Jetzt zeigt sich dieses Versäumnis in Form von Arbeitsplatzverlusten, Inflation und besonderen Härten für die ärmere Bevölkerung. Die wirtschaftliche Blütezeit und die Verkabelung von Millionen zuvor stromloser Haushalte in den Armenvierteln haben die Stromnachfrage in Südafrika kräftig erhöht. Bis vor kurzem hielt Stromsparen niemand für nötig. Die Regierung warb sogar bewusst um Ansiedlung von Unternehmen mit hohem Energie- verbrauch.

Eskom rechnet mit Stromausfällen bis 2013. Dabei wäre auch die Fußball-Weltmeisterschaft in Mitleidenschaft gezogen, von der sich Südafrika enorme wirtschaftliche Impulse erhofft. Um die Stromnachfrage wie gewünscht um 15 bis 20 Prozent zu verringern, müssten die Strompreise um 75 Prozent steigen. Keine Regierung könnte eine solche Entscheidung durchsetzen, besonders nicht, wenn ein großer Teil der Bevölkerung wie in Südafrika in Armut lebt. So haben die Südafrikaner nur zwei Möglichkeiten: warten und den Rat ihrer Energieministerin befolgen. Die hat ihre Landsleute angesichts der Stromausfälle ermahnt, einfach früher ins Bett zu gehen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, faz.net