Südafrika Offline: Tiefsee-Internetkabel defekt

Meldung vom 08.07.2010

Ausgerechnet noch während der WM hatten die Internet-Nutzer in Südafrika ein schwerwiegendes Problem: Wegen eines Schadens an einem Tiefseekabel zwischen Mumbai und Mombasa funktionierte das Internet nur sehr eingeschränkt. Viele Provider vertrösten nun ihre Kunden – das Verlegen eines Ersatzkabels benötigt mehrere Tage.

Viele Fans und Reporter bei der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika hatten Schwierigkeiten, am Ball zu bleiben und Berichte übers Internet zu versenden. Derzeit ist das Internet dort gestört: E-Mail, Web-Surfen auf internationalen Seiten, viel funktioniert gar nicht oder kaum. Internationale Web-Dienste wie Google oder Facebook sind völlig unterbrochen, der Datenverkehr rund um das sportliche Großereignis kam stellenweise nur noch im Schritttempo voran.

Der Grund dafür: Eines der wichtigsten Seekabel, das Südafrika mit dem Rest der Welt verbindet, ist defekt. Viele große Internetprovider sind auf die spärlichen Ausweichkapazitäten angewiesen, die in dem Land zur Verfügung stehen. Die Mitteilung auf der Website des Seekabel-Betreibers Seacom lautet trocken: Man habe einen „unterseeischen Schaden“ festgestellt, der für die Dienstausfälle zwischen Mumbai in Indien und Mombasa in Kenia verantwortlich sei. Ein Sprecher teilte mit: „Es hat zwischen Mumbai und Mombasa einen Kabelbruch gegeben.“ Beeinträchtigt davon seien Kunden „überall in Ost- und Südafrika“.

Seacom-Manager Suveer Ramdhani fügte jedoch hinzu: „Kein Land ist vollständig down.“ Wie die Internetversorgung in einzelnen Ländern und innerhalb der Netze einzelner Provider organisiert sei, gestalte sich sehr unterschiedlich. Vollständig ausgefallen sei die Internetverbindung nur bei einigen wenigen, sehr kleinen Providern, die für keinerlei Alternativkapazitäten gesorgt hätten.

Bis das Kabel repariert ist, werden nach Seacoms Mitteilung einige Tage verstreichen. Wie lange der Reparaturprozess tatsächlich in Anspruch nimmt, ist jedoch unklar, weil man „externe Faktoren wie die Reisedauer des Reparaturschiffs, die Witterungsbedingungen und die Zeit, die es dauern wird, das Kabel zu lokalisieren“ nicht exakt einkalkulieren könne. Man vermutet aber, dass kein Riss im engeren Sinne entstanden ist, erklärte Ramdhani – denn die Datenverbindung ist zwar gekappt, Strom fließe aber weiterhin durch das Kabel. Klarheit habe man erst, „wenn wir es vom Meeresgrund holen“.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de