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Haiti: Menschen beginnen wieder zu lachen

Meldung vom 03.08.2010

Trotz des schleppenden Wiederaufbaus gibt es auf Haiti leise Zeichen der Hoffnung. Der Präsident der Caritas Österreich, Franz Küberl, beobachtet bei seinem fünftägigen Besuch auf der Karibikinsel, deren gesamte Infrastruktur durch ein Erdbeben im Januar dieses Jahres zerstört wurde, die winzigen Fortschritte. Vom „Wiederaufbau zum Besseren“, wie ihn die Staatengemeinschaft versprochen hatte, könne man noch nichts wahrnehmen, meinte Küberl.

Doch die Haitianer beeindruckten Küberl durch ihre positive, ungebrochene Einstellung: „Die Menschen beginnen wieder zu lachen, aber es ist noch unendlich viel zerstört. Port-au-Prince sieht aus, wie Wien 1945 ausgesehen haben muss: Eine Unmenge an zerstörten Häusern und bei vielen weiß man nicht, ob da nicht noch tote Menschen unter dem Schutt verborgen sind“, so Küberl.

Eine der größten Herausforderungen auf der Karibik-Insel stellt immer noch die Beseitigung des Schutts dar. Diese Arbeit geht nur mühsam voran. Doch davon ist auch der Aufbau neuer Gebäude abhängig. Mancherorts werden die Schuttmengen und Trümmer einfach entlang der Straßen oder gar auf dem Mittelstreifen aufgeschichtet.

Einen wirklich durchdachten Plan für den Wiederaufbau der in Schutt und Asche liegenden Hauptstadt Port-au-Prince gibt es nicht, erklärte Caritas-Präsident Küberl: „Es ist ausgerechnet worden, dass, um den Schutt aus der Stadt wegzubringen, für drei Jahre lang täglich tausend LKWs fahren müssten. Und da ist noch nicht die Rede davon, wie viele LKW es brauchen wird, um Ziegel, Holz und Stahl nach Port-au-Prince hineinzubringen, um neue Gebäude zu errichten.“

200.000 Häuser brachen bei dem Erdbeben im Januar zusammen, 1,5 Millionen Menschen wurden obdachlos. Bei kaum einem Gebäude wurde auf Erdbebensicherheit Wert gelegt. Vor allem in der Hauptstadt wurden Bauvorschriften nicht berücksichtigt. Da die haitianische Regierung immer noch nicht handlungsfähig ist, gerät der Wiederaufbau weiterhin immer wieder ins Stocken. Es besteht die Gefahr, dass beim Wiederaufbau dieselben Fehler wieder gemacht werden. Auch das beeinträchtigt die Arbeit der Hilfsorganisationen, meint Küberl: „Also insofern gibt es das eine, das Bemühen der Leute, das andere ist, dass die Regierung mit allen Füßen auf der Bremse steht und noch nicht weiß, wie sie das alles bewältigen soll.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Radio Vatikan“, radiovatikana.org

Schlagwörter: Haiti, Wiederaufbau, Erdbebensicherheit, Regierung, Trümmer, Schutt, Port-au-Prince