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Afghanistan: Der Krieg mit den Drohnen

 
Meldung vom 11.10.2010

Unbemannte Kriegsflugzeuge, die ferngesteuert werden, gehören zum militärischen Programm in Afghanistan. Früher hat man solche fliegenden Roboter noch in Science-Fiction-Filmen bestaunt. Heute ist diese Utopie Realität: Allein die USA verfügen über etwa 7.000 Drohnen. Rechtlich gesehen bewegt sich deren Einsatz allerdings in einer Grauzone.

Die USA stützen sich auf ein militärisches und ein geheimdienstliches Drohnenprogramm. Es sind vor allem die CIA-Operationen gegen vermutete Terrorziele in Pakistan oder auch im Jemen und in Somalia, die für Aufruhr sorgen. Die Einsätze beider Programme werden von verschiedenen Instanzen koordiniert.

Peter Singer, Militärexperte bei der Denkfabrik Brookings Institution, vermutet, dass der Geheimdienst CIA die Flüge seiner Drohnen vom Hauptquartier in Langley aus steuert. Die Operation ist streng geheim, daher gibt es kaum Fakten darüber in der Öffentlichkeit. Viele militärische Drohnen werden dagegen von einem Luftwaffenstützpunkt in Nevada aus instruiert.

Angriffsdrohnen werden zu einem Ziel losgeschickt, erklärt Singer, beispielsweise zu einem verdächtigen Camp in Pakistan, in dem man Terroristen vermutet. „Sie hat eine hochauflösende Kamera, Radar- und Infrarotsensoren. Sie sucht sich das Ziel und feuert eine Rakete ab.“

Neben diesen unbemannten Angriffsflugzeugen, die nicht nur die CIA, sondern auch das Militär in Afghanistan einsetzt, existieren auch unbemannte Aufklärungsflugzeuge. Malou Innocent vom Washingtoner Cato Institut geht davon aus, dass damit im Irak und Afghanistan monatlich mindestens 16.000 Stunden Überwachungsvideos gespeichert werden. Viele US- und NATO-Soldaten könnten damit an den Straßen platzierte Minen ausfindig machen. Der Drohneneinsatz hätte der Kriegsführung seiner Ansicht nach eine völlig neue Richtung gegeben, weil oft keine Soldaten mehr ihr Leben riskieren müssten. Und auch die Diskussion über kriegerische Handlungen habe sich dadurch gewandelt.

„Die Politiker meinen, dass sie keine solchen schwierigen Entscheidungen mehr fällen müssen, weil sie keine Menschen in den Konflikt schicken. Die Sorge ist grundsätzlicher Art – dass wir die Schwelle für Krieg absenken.“ Diese Technologie erleichtere einige Dinge, die vielleicht besser nicht geschehen sollten, so Peter Singer.

Die amerikanische Regierung verteidigt den Einsatz der Drohnen dagegen als rechtmäßig. Sie rechtfertigt sich damit, dass sie mit Al Kaida, den Taliban und ihren Verbündeten einen bewaffneten Konflikt ausfechten. „Das gilt ganz besonders dann, wenn das US-Oberkommando oder die CIA dahintersteht. Sie sagten, wir sind im Krieg, deshalb muss alles möglich sein, wir müssen alle Mittel zur Verfügung haben, um diese militanten Gruppen zu bekämpfen“, so Innocent.

Der pakistanischen Regierung wirft Peter Singer doppeltes Spiel vor: „Sie hat sich lange Zeit öffentlich und wütend über diese Angriffe beschwert. Es sei die pakistanische Souveränität verletzt worden.“ Doch dann drang neues Material an die Öffentlichkeit: Das unbemannte Flugzeug sei von einem Stützpunkt in Pakistan, einer pakistanischen Armeebasis, aus gestartet, die mit pakistanischen Soldaten bemannt war, ergänzt Singer.

Bei einem neuen US-Drohnenangriff sind derweil in Pakistans Grenzgebiet zu Afghanistan mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Es wurden zwei weitere Menschen verletzt, als ein unbemanntes Flugzeug drei Raketen auf einen Gebäudekomplex in Mir Ali im Stammesgebiet Nord-Waziristan fallen ließ.


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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD“, ard.de

Schlagwörter: Afghanistan, Drohnen, Roboter, CIA, Angriffsdrohnen, Aufklärungsflugzeuge, Überwachungsvideos, Pakistan, Waziristan