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Westerwelle in Indien: Wir sind eine „Wertegemeinschaft“

 
Meldung vom 20.10.2010

Bei seinem dreitägigen Indien-Besuch unterbreitet Außenminister Guido Westerwelle der aufstrebenden Atommacht weitreichende Angebote der Zusammenarbeit. Der Außenminister sprach angesichts der deutsch-indischen Gemeinsamkeiten von einer „gemeinsamen Wertegemeinschaft“. Westerwelle nahm sich ausgiebig Zeit zur Besichtigung kultureller und religiöser Stätten des Landes.

Westerwelle ließ durchblicken, dass sein umfassendes Interesse an diesen kulturellen Details sowie die ungewöhnlich lange Dauer seiner Reise ausdrücklich als Geste des Respekts vor dem wirtschaftlich wie weltpolitisch aufstrebenden Gastgeberland zu werten sei. Indien verfolge als Rechtsstaat und größte Demokratie der Welt gemeinsame Werte mit Deutschland und gelte nicht nur als „Stabilitätsanker in der Region“, sondern auch als ein „strategischer Partner“.

Beide Seiten äußerten ihre Bereitschaft, die bilateralen Beziehungen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene zu vertiefen, erklärte Westerwelle. Indien bekundete Interesse an dem dualen deutschen Bildungssystem. Gerade in der Berufsbildung sehe Indien mit diesem System die Möglichkeit, seine rund 500 Millionen Bürger unter 30 Jahren abseits der Universitäten zu qualifizieren. Westerwelle sagte dafür die kurzfristige Unterstützung deutscher Experten zu.

Des Weiteren wolle man in globalen Fragen wie der Abrüstung, dem Klimaschutz und der Lösung regionaler Konflikte an einem Strang ziehen, meinte Westerwelle. Auf diesen Gebieten gibt es jedoch noch einige geteilte Meinungen. Zum Beispiel in Bezug auf Aufrüstung und Rüstungskontrolle: Die Nuklearmacht Indien hat sich bislang geweigert, internationale Atomwaffenkontrollverträge zu unterzeichnen. Westerwelle appellierte deshalb an seine Gesprächspartner, diesbezüglich „mehr Verantwortung zu übernehmen“. „Es wäre ein großer Schritt nach vorn, wenn Indien das umfassende Teststoppabkommen ratifizieren würde“, so Westerwelle. Gleichzeitig bot der Vizekanzler an, dass Deutschland Indien konventionelle Rüstungsgüter liefern könne.

Bisher unvereinbare Positionen gibt es auch beim Klimaschutz: Während Indien rechtlich verbindliche Vorgaben zur Reduzierung seines CO2-Ausstoßes ablehnt, übt Deutschland Druck dahingehend aus, dass beim nächsten Klimagipfel in Cancun/Mexiko verbindliche Ergebnisse erzielt werden.

Einigkeit herrscht dagegen bei dem Ziel, eine Reform der Vereinten Nationen (UN) durchzusetzen. Indien erhielt ebenso wie Deutschland für die Jahre 2011 und 2012 einen Sitz als nicht ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat. In den kommenden beiden Jahren wolle man nun „eng zusammenarbeiten, um die überfällige Reform zu erreichen“, so Westerwelle.

Auch wurde sich auf eine enge Zusammenarbeit bezüglich der Themen Afghanistaneinsatz und Antiterrorkampf verständigt. Schließlich unterschrieben beide Seiten ein Abkommen, das ein deutsches Kulturjahr in Indien für 2011 und ein indisches in Deutschland für 2012 vorsieht.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Indien, Guido Westerwelle, Staatsbesuch, Außenminister, Singh, Wertegemeinschaft, Atommacht, Atomwaffen, Atomwaffenkontrollverträge, Berufsbildung, Abkommen, Rüstungsgüter, Lieferant, Klimaschutz, CO2, CO2-Ausstoß, Klimagipfel, Mexiko, Antiterrorkampf, Reform, UN, UN-Sicherheitsrat, Sitz, deutsches Kulturjahr, Neu-Delhi