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Kenia: Evangelikale rufen zur Versöhnung auf

Meldung vom 04.04.2008

Angehörige evangelikaler Gemeinden haben mit einer landesweiten Versöhnungstour durch Kenia Aufmerksamkeit erregt. Nach den Monate währenden blutigen Unruhen und der letztendlichen Einigung der beiden Präsidentschaftsanwärter wurde damit ein Zeichen der Hoffnung gesetzt.

Initiiert wurde die zehntägige Versöhnungstour im März von der Nairobi Chapel – einer 4.500 Mitglieder zählenden Brüdergemeinde – und ihrem leitenden Pastor Oscar Muriu. Das berichtet das Missionshaus Bibelschule Wiedenest (Bergneustadt bei Gummersbach).

Rund 300 Evangelikale verschiedener Kirchen und Gemeinden reisten mit Bussen fast 2.000 Kilometer von Mombasa über Nairobi nach Kisumu am Viktoria-See, um verfeindete Christen zu einem geistlichen Neuanfang zu motivieren. Für die Stammesrivalitäten gäbe es keine politische Lösung, so Muriu. Vielmehr sei eine Veränderung der Herzen notwendig. Es sei sogar dazu gekommen, dass Pastoren die Häuser der eigenen Gemeindemitglieder angezündet hätten, nur weil sie einer anderen Volksgruppe angehörten.

Die Missionare der Bibelschule Wiedenest Daniel und Nancy Flechsig begleiteten Muriu als persönliche Assistenten auf der Tour. Daniel Flechsig vermutete, dass hinter den Gewalt- ausbrüchen auch geistliche Ursachen stünden. So sei vor allem in jenen Städten Gewalt ausgebrochen, in denen die Politiker vor der Wahl Magier, Wahrsager und Zauberer konsultiert hätten. Sie sollten an eigens dort errichteten Altären Flüche und Verwünschungen aussprechen. Sie hätten damit bösen Mächten Einlass gewährt. So sei aus einem politischen Kampf um Wählerstimmen ein geistlicher Kampf geworden.

Das Thema Versöhnung sei positiv aufgenommen worden. Nach anfänglichen Hemmschwellen hätten sich Besucher aus verschiedenen Volksstämmen bei bis zu vierstündigen Gottesdiensten in den Armen gelegen, miteinander geweint und sich versöhnt. Flechsig: „Ein Bischof bat in aller Öffentlichkeit seinen Amtskollegen um Vergebung für das, was sein Stamm verschuldet hat.“ Bei den Gottesdiensten wurde an jedem Ort Abendmahl gefeiert. Zudem gingen bei der Aktion 10.000 Hilfspakete mit Kleidung und 65 Tonnen Lebensmittel an Bedürftige.

Doch auch schmerzliche Begegnungen waren auf der Versöhnungstour unvermeidbar. So habe man in der Stadt Elderot einen Pfingstpastor kennen gelernt, dessen Gemeindehaus während der Unruhen angezündet wurde. Dabei wurden seine Frau und sein Kind getötet. Rund 40 Kirchen wurden allein in der Provinz Rift Valley zerstört. Von den 33,5 Millionen Einwohnern Kenias sind 79 Prozent Kirchenmitglieder.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „idea“, idea.de