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Mexiko: Die Engel von Juárez – Jugendliche rufen Mafia zur Umkehr auf

Meldung vom 15.11.2010

In der nordmexikanischen Grenzstadt Juárez wütet der Drogenkrieg am brutalsten. Das Leid und der Druck in dieser Stadt sind so groß, dass sich eine Gruppe Jugendlicher zu einem mutigen Projekt entschlossen hat. Mit einem außergewöhnlichen Appell wollen sie die Menschen wachrütteln und die Kriminellen zur Umkehr bewegen.

Sie brechen das Schweigen und gehen damit ein Risiko ein, das kaum einer der Einwohner der von einem mörderischen Drogenkrieg heimgesuchten mexikanischen Stadt Juárez noch tragen möchte. Eine Gruppe von 25 jungen evangelischen Christen geht auf die Straße und verkündet die an die Killer der Drogenkartelle gerichtete Botschaft: „Mörder: Jesus Christus liebt Dich – bereue.“

In einer gemeinsamen Aktion unter dem Motto „Wenn mein Volk sich demütigt, dann werde ich ihr Land heilen“ nach einem Bibelvers (2. Chronik 7, Vers 14) haben sich Jugendliche von 15 bis 25 Jahren zusammengeschlossen. Sie stellen sich auf Stühlen in überdimensional langen Engelsgewändern an wichtige Straßenecken, um ihre Botschaft zu verbreiten.

„Ein Engel ist ein Bote, und wir wollen eine Botschaft von Frieden und Hoffnung an die Bevölkerung weitergeben in diesen schwierigen Zeiten“, meint Carlos Mayorga. Der 32-Jährige koordiniert diesen Protest außer der Reihe. Die Idee sei ihm gekommen, weil die Menschen in Juárez in Zeiten so großer Unsicherheit Worte der Ermutigung dringend benötigten.

Ciudad Juárez befindet sich direkt an der Grenze zu den USA. Morde, Erschießungen, Killerkommandos, Kämpfe um Schmuggelrouten und Missbrauch Jugendlicher für die Drogenkriminalität sind hier an der Tagesordnung. Tausende Menschen wurden in den vergangen Jahren im Drogenkrieg getötet.

Inzwischen ist in Mexiko auch ein weiteres Problem aufgetaucht. Die Haftanstalten sind überfüllt. Militär und Polizei sind weiterhin auf der Jagd nach den Köpfen der Kartelle. Doch auch nach vielen Jahren scheint die Macht der Drogenkartelle nicht gebrochen. Es ist kein Ende der Kämpfe in Sicht. Daher versuchen die Jugendlichen, auf einer anderen Ebene Lösungen anzugehen. Auf Kartons vermitteln die Engel Botschaften sowohl an die Bürger, die Mut und Vertrauen schöpfen sollen, als auch an jene Verbrecher, die Ciudad Juárez mit Gewalt in ihrem Bann haben.

„Korrupter Polizist, suche nach Christus“, „In Jesus Christus findest du Frieden“ oder „Zerrüttete Familien finden Antwort bei Christus“, so lauten die Aufrufe. Man kann die Engel auch vor öffentlichen Gebäuden wie dem Rathaus oder der Generalstaatsanwaltschaft bestaunen. Nicht alle Passanten akzeptieren diese Kampagne – einige Autofahrer und Fußgänger wundern sich und schütteln die Köpfe. Mayorga erklärt, dass er keine Angst habe. Die Menschen stünden mehrheitlich hinter ihnen. Sie wollen ihre Aktion nun auf Kommunen des Umlandes ausweiten.

Mayorga ist sich bewusst, dass sich die kriminellen Gruppen dadurch provoziert fühlen können. Doch es geht ihm bei alledem um mehr als um Konfrontation oder gar um neue Anhänger für die evangelische Kirche. Er tritt er dafür ein, „Herzen und Gewissen der Kriminellen zu erreichen.“ Er meint: „Wir haben keine Angst, weder vor dem Killer, noch vor dem korrupten Polizisten. Wir vertrauen voll auf Gott.“

Mit einer Tunika, über zwei Meter großen Flügeln und reichlich Schminke beweisen die Engel ihre Standhaftigkeit. Unter dem Gewand stehen die jungen Männer auf einem Stuhl, damit ihre Erscheinung noch größer ausfällt. Mayorga kommt es darauf an, gerade der Hoffnungslosigkeit angesichts der wachsenden Zahl von Toten die Stirn zu bieten.

Die Gewalt habe ein Höchstmaß erreicht, aber gerade diese schreckliche Situation könne auch als eine Chance verstanden werden, dass die Menschen aus ihrer Apathie erwachen. „Wir wollen die Bevölkerung einladen zu reagieren, auf die Straße zu gehen und dass sie sich von der Angst nicht besiegen lassen“, sagt er.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „n-tv“, n-tv.de

Schlagwörter: Mexiko, Engel, Bote, Drogen, Drogenkrieg, Drogenboss, Gewalt, Juárez, Haftanstalt, Gefängnis, Umkehr, Jesus Christus, Appell, Jugendliche, Korruption