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Somalia: Männer und Frauen dürfen sich nicht mehr die Hand geben

Meldung vom 10.01.2011

In Somalia greifen die radikal-islamischen Sittenwächter immer härter durch. Neuerdings ist es verboten, dass sich nicht verwandte Männer und Frauen öffentlich die Hände schütteln oder unterhalten. Bei Nichteinhaltung droht die Todesstrafe.

Islamisten der al-Shabaab-Miliz in Süd-Somalia haben Männern und Frauen eine öffentliche Begrüßung untersagt, sofern sie nicht miteinander verwandt sind. Männer und Frauen dürfen sich ohne Verwandtschaftsbeziehung in der Öffentlichkeit nicht mehr die Hand geben, nicht mehr miteinander kommunizieren und nicht gemeinsam spazieren gehen, erklärten Einwohner. Falls man sich nicht an die Anordnung hält, muss man mit harten Strafen rechnen: Der Übertreter kann demnach inhaftiert, ausgepeitscht oder sogar hingerichtet werden.

„Das ist eine furchtbare Regelung“, meint Hussein Ali aus der Stadt Jowhar. „Ich fühle mich wie unter Arrest. Ich habe angefangen, die Begrüßungen weiblicher Bekannter zu ignorieren, um einer Bestrafung zu entgehen.“

Das Edikt der al-Shabaab wurde auch über die Stadt Elasha verhängt. Die Studentin Hamdi Osman berichtete, Bewaffnete kontrollierten Busse auf alleinreisende oder nicht angemessen gekleidete Frauen hin. Sie sei einmal geschlagen worden, weil sie ein traditionelles somalisches Kleid trug statt der langen, schwarzen und sackartigen Burka, die von den Kämpfern der Miliz gefordert wird.

Die fanatischen Muslime haben Frauen in Süd-Somalia bereits Arbeit in der Öffentlichkeit untersagt. Viele Mütter stünden daher vor der Entscheidung, ob sie mit dem Verkauf von Obst und Gemüse auf dem Markt die Todesstrafe in Kauf nehmen – oder ob sie zu Hause bleiben, kein Geld verdienen und dem Hungertod ihrer Kinder tatenlos zusehen.

Die al-Shabaab-Miliz beherrscht den Großteil von Süd- und Zentralsomalia und setzt alles daran, die von den UN unterstützte Regierung zu stürzen. Obwohl die Regierung von 8.000 Friedenssoldaten der Afrikanischen Union verteidigt wird, ist sie nur mit der eigenen Existenzsicherung beschäftigt und kann sich für die Sicherheit der Bevölkerung nicht einsetzen.

Die Anordnungen werden oft willkürlich angewandt. Was konkret verboten ist, bestimmt der jeweilige Kommandeur und differiert von Stadt zu Stadt. In Jowhar verlangen die Kämpfer, dass sich Männer einen Bart wachsen lassen, aber die Oberlippe rasieren, wie ein Einwohner angab. Aus Angst vor Bestrafung wollte er seinen Namen nicht angeben. Als unislamisch verboten sind außerdem Kinos, Musik und Büstenhalter.

„Das letzte Mal ein Lied gehört habe ich vor zwei Jahren,
bevor die Aufständischen es geschafft haben, mein Dorf vollständig zu kontrollieren“, klagt der Einwohner Bile Hassan. Jetzt löst bei ihm sogar die bloße Erinnerung an Musik Angst aus.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Somalia, Männer, Frauen, Menschenrechte, Islam, Sittenwächter, al-Shabaab, al-Shabaab-Miliz, Todesstrafe, Händeschütteln, Begrüßung, Repressalien, Restriktionen, Steinigung, islamisch, unislamisch, Kino, Musik, Gender, Burka