Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Südsudan: Schlange stehen für die Unabhängigkeit

 
Meldung vom 11.01.2011

Das Referendum über die Unabhängigkeit des Südsudans ist in vollem Gange und wird eine ganze Woche in Anspruch nehmen. Vor den Wahllokalen herrschte in den letzten drei Tagen großer Andrang. Im Süden seien am ersten Tag bereits 20 Prozent der Abstimmungsberechtigten zur Wahl erschienen, im Norden 14 Prozent, teilte ein Mitglied der Referendumskommission, Paulino Wanawilla Unango, mit. Am Folgetag standen wieder viele Menschen vor den Wahllokalen. Bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Stämmen um eine Wasserstelle wurden 33 Menschen getötet.

Die Volksabstimmung über eine Unabhängigkeit vom Norden ist für die Dauer einer Woche bis zum 15. Januar festgesetzt. Kommissionsmitglied Wanawilla rechnet mit der Veröffentlichung des Abstimmungsergebnisses am 2. Februar. Es ist vorhersehbar, dass die knapp vier Millionen wahlberechtigten Bürger des armen, aber rohstoffreichen Südens für ihre Unabhängigkeit stimmen. Damit das Ergebnis anerkannt wird, müssen 60 Prozent der Wahlberechtigten einen gültigen Stimmzettel abgegeben haben.

Auch am zweiten Tag des Referendums reihten sich tausende Menschen in die langen Schlangen vor den Wahllokalen ein. An der Universität von Juba, der Hauptstadt des Südens, kampierten zahlreiche Wähler die Nacht hindurch vor den Wahllokalen, weil sie wegen langer Warteschlangen am Vortag ihr Votum noch nicht abgeben konnten. Die Abstimmung ist einer der Hauptpunkte eines Ende 2005 unterzeichneten Friedensabkommens, das den mehr als zwanzigjährigen Bürgerkrieg zwischen dem christlich dominierten Süden und dem muslimisch geprägten Norden beilegen soll.

SPD-Bundestagsfraktionsvize Gernot Erler äußerte sich zu Beginn der Abstimmung vorsichtig optimistisch. Erste Meldungen geben Anlass zu „gewissen Hoffnungen auf eine friedliche Lösung des Konflikts“. Dennoch seien „eine Reihe von Risiken und offenen Fragen“ vorhanden, das betrifft besonders die Grenzverläufe und die „Frage, wie überlebensfähig ein eigenständiger Südsudan überhaupt ist“, so Erler.

Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Stämmen in der umstrittenen Region Abyei wurden seit dem Wahlbeginn mindestens 33 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt. Auslöser der Kämpfe war nach Angaben beider Seiten ein Zwist um den Zugang zu Wasserstellen. Abyei liegt in der Grenzregion zwischen dem arabisch-muslimisch geprägten Norden und dem schwarzafrikanisch-christlichen Süden des Sudans.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Süd-Sudan stimmt über Unabhängigkeit ab




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „AFP“, afp.com

Schlagwörter: Sudan, Warteschlangen, Volksabstimmung, Grenzverlauf, Urnengang, Mehrheit, al Baschir, Juba, Frieden, Referendum, Unabhängigkeit, Süden, Südsudan, Norden, Nordsudan, Khartum, Khartoum, Wahllokal