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Haiti: Ein Jahr danach – Gedenken an die Opfer des Erdbebens

 
Meldung vom 12.01.2011

Ein Jahr nach dem Erdbeben am 12. Januar 2010 gedenkt Haiti der 230.000 Opfer. 60 Prozent aller Gebäude stürzte ein und 1,3 Millionen Menschen wurden obdachlos. Hilfsorganisationen kommen nur langsam gegen das Chaos an.

Kritik an dem stockenden Wiederaufbau wird immer lauter. Doch Hilfsorganisationen stehen in Haiti vor vielen Problemen. Besonders das derzeitige politische Vakuum macht jegliche Projekte und Bauvorhaben nahezu unmöglich, besonders in der Stadt. Inmitten des Chaos wurde im November 2010 der neue Präsident gewählt, besser gesagt nicht gewählt.

Keiner der Kandidaten erhielt die nötige Mehrheit, die für den 16. Januar anberaumte Stichwahl aber wurde nun auf unbestimmte Zeit vertagt – das Staatsoberhaupt René Préval hält derweil an seiner Position fest, was bei den Oppositionsanhängern für große Entrüstung sorgt. Daher errichten sie aus Protest Blockaden in den wichtigsten Straßen der Hauptstadt Port-au-Prince. „Für den Wiederaufbau brauchen wir eine demokratisch legitimierte Regierung“, klagt der Leiter der MINUSTAH (United Nations Stabilization Mission in Haiti), Edmond Mulet. Für die Regelung des Wiederaufbaus wäre es besser gewesen, Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen hinzunehmen, so seine Meinung.

Bisher konnten die Hilfsorganisationen nur den Aufbau von Schulen oder Kinderheimen schnell umsetzen. Vereinzelt sind auch mehrere neue Supermärkte gebaut worden. Hier und da werden kleine Holzhäuser gebaut. Viele Menschen haben die Trümmer ihrer Häuser wieder zu Häuschen zusammengezimmert, die aber nicht den Eindruck machen, als seien sie solide und könnten ein neues Erdbeben überstehen. Auf zahlreichen Flachdächern wurden blaue, weiße oder graue Zelte aufgeschlagen. All jene, die Häuser wieder aufbauen wollen, stecken in einem bürokratischen Sumpf fest. Sie kämpfen seit Monaten mit ungeklärten Eigentumsverhältnissen, mit unklaren Baunormen, mit Korruption. Außerdem warten auf Lieferungen von Baumaterialien, die an der Grenze zwischen der Dominikanischen Republik und Haiti aufgehalten wurden.

Hilfsorganisationen berichten, dass die Arbeit sich hinziehe, weil die internationale Gemeinschaft, die UN und auch die Regierung Haitis nur wenige verlässliche Gesprächspartner in der Verwaltung vorfänden. Und das, trotzdem sich die Organisationen bemühen, die örtlichen Verantwortlichen in ihre Projekte miteinzubeziehen.

Die Straßenkämpfe, die zwischenzeitlich aus Unzufriedenheit und Angst vor der Cholera-Ausbreitung ausgebrochen waren, haben sich wieder beruhigt. Aber der Fortschritt lässt dennoch auf sich warten. Der Hauptgrund besteht in der Unmenge an Bauschutt. Der muss erst einmal abgetragen werden. In die kleinen und schmalen Straßen und das gebirgige Gelände können aber keine großen Räumungsgeräte vordringen. Das Wegräumen der Trümmer kann also nur mit der Hand erfolgen. Ein Leiter einer Hilfsorganisation berichtet, dass er überall in den Städten Kolonnen von Menschen sieht, die mit blutigen Händen den Bauschutt in Schubkarren schleppen, um den Inhalt dann zu Sammelpunkten zu transportieren. Von dort aus werden die Trümmer dann nachts weggefahren.

Weitaus erfolgreicher gestaltet sich die Hilfsarbeit auf dem Land. Die Zuständigkeiten sind hier eindeutiger geregelt. Saatgut wird aufgebracht und verteilt, Wassersysteme werden geschaffen und gereinigt. Aufklärung und Hygiene-Schulung der Organisationen wurden von der Bevölkerung gut angenommen und haben sich bewährt.

Auch Gebende Hände unterstützt auf Haiti eine Klinik, die medizinische Hilfe leistet und sich für Hygieneaufklärung einsetzt. Der Einrichtung ist auch noch eine Schule angeschlossen ist, in der schon viele Kinder wieder Unterricht erhalten, sowie ein umfangreiches Speisungsprogramm.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Stern“, stern.de

Schlagwörter: Haiti, Erdbeben, 1 Jahr danach, Gedenken, Opfer, Trümmer, Bauschutt, Hilfsorganisationen, Stichwahl, Wiederaufbau, Bürokratie, Baugenehmigung, Eigentumsverhältnisse, Korruption, Baunormen, Aufklärung, Hygiene