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Kenia: Giftige Rosen

 
Meldung vom 14.02.2011

Für den Blumenhandel ist am 14. Februar Hochkonjunktur. Am Valentinstag schenkt man sich oft rote Rosen. Wie jedes Jahr werden zu diesem Datum auch in Deutschland sehr viele Schnittblumen gekauft. Kaum einer ist sich dessen bewusst, dass die meisten Blumen in Afrika unter massivem Pestizideinsatz angebaut wurden und stark belastet sind.

Anlässlich des Valentinstages wurde eine Kampagnefair flowers – Mit Blumen für Menschenrechteins Leben gerufen, die eine Studie zu den Gesundheitsfolgen des Pestizideinsatzes auf ugandischen Blumenfarmen veröffentlicht hat. Auch Länder wie Kenia, Ecuador, Kolumbien, Simbabwe und Tansania wurden in dieser Studie erfasst. Mindestens die Hälfte aller am Valentinstag verkauften Rosen wird aus diesen Ländern importiert.

Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2009 über 940 Millionen Rosen im Wert von 201,9 Millionen Euro nach Deutschland eingeführt. Dabei sind Holland (650 Millionen), Kenia (152 Millionen) und Sambia (46 Millionen) die Hauptexportländer. Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass etwa die Hälfte der holländischen Rosen auch aus Kenia eingeflogen wird, dementsprechend könnte sich die Zahl der aus Kenia stammenden Rosen auf dem deutschen Markt auf bis zu 480 Millionen belaufen.

Die Produktionsbedingungen in den genannten Ländern sind mangelhaft. Aufgrund starkem Pestizideinsatzes und unzureichender Schutzkleidung wurden bei der Mehrheit der befragten Arbeiter – überwiegend Frauen – gesundheitliche Beschwerden festgestellt. Bekannte Folgen von Pestizidvergiftungen sind unter anderem Atembeschwerden, Hautveränderungen, Kopfschmerzen und Schlafstörungen.

Gertrud Falk von der Menschenrechtsorganisation FIAN (FoodFirst Informations- und Aktionsnetzwerk) bemängelt: „Der unzureichende Gesundheitsschutz der ugandischen Arbeiter und Arbeiterinnen zeugt von rücksichtsloser Ignoranz ihrer Arbeitgeber. Zusätzlich verhindern die niedrigen Löhne der Branche, dass die Menschen selbst die nötige Gesundheitsversorgung bezahlen können.“

Die Untersuchungen auf ugandischen Farmen stimmen überein mit denen des Pestizidaktions-Netzwerks (PAN) in Afrika, Asien und Lateinamerika. Peter, Blumenarbeiter aus Kenia, erklärt: „Wir sprühen die Chemikalien nur ein paar Meter entfernt von den Frauen, die die Blumen schneiden. Das ist sehr gefährlich. Sie tragen keine Masken oder Schutzkleidung. Sie sind den Chemikalien direkt ausgesetzt.“

Auf Pflanzenschutz und Düngemittel kann in der industriellen Blumenproduktion kaum verzichtet werden. Ein Valentinsstrauß soll schließlich keinen Fehler aufweisen – keine brauen Flecken an den Blütenblättern oder ein Käferbiss. Doch das kostet einen hohen Preis: Während bei uns in der herkömmlichen industriellen Blumenproduktion etwa 40 Kilogramm Pflanzenschutzmittel pro Hektar im Jahr verwendet werden, setzen die südlichen Ländern zwei- bis dreimal so viel ein.

Die Kampagne „fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ setzt sich bei der Europäischen Union dafür ein, dass alle importierten Blumen auf Pestizidrückstände überprüft werden. Bisher sind nur Blumen mit dem Siegel Flower Label Programm (FLP), Fairtrade, Bioland und fair flowers – fair plants (FFP) von Giftrückständen frei. Diese Siegel gewährleisten auch, dass die Angestellten auf den Blumenfarmen unter besseren Arbeitsbedingungen und besseren Schutzmaßnahmen tätig sind.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Fairtrade Rosen




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Greenpeace Magazin“, greenpeace-magazin.de

Schlagwörter: Kenia, Rosen, Valentinstag, Blumenhandel, Pestizid, Blumenfarmen, FIAN, PAN, Pestizidvergiftung, Gesundheitsschutz, Label, Siegel, Greenpeace