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Rumänien: Im Vergleich mit Libyen – Erinnerung an den Umsturz 1989

 
Meldung vom 22.02.2011

Tunesien, Ägypten und jetzt Libyen – wie eine Kettenreaktion wirkt sich der Aufstand gegen die Diktaturen in den arabischen Ländern aus. Die arabische Welt scheint das zu erleben, was sich 1989 in den kommunistischen Ländern abspielte. Eine weitere Parallele fällt ebenfalls auf: So unschlüssig die Welt im Dezember 1989 Rumänien beobachtete, so mühsam scheint es jetzt für die EU und die anderen Länder, Entscheidungen und Stellungnahmen zu den Ereignissen in Libyen zu treffen.

Anfang Dezember 1989, als die übrigen Länder des Warschauer Paktes sich bereits für den demokratischen Übergang einsetzten, kapselt sich Rumänien weiterhin als gespenstisches Regime ab, weit abgelegen am äußersten Zipfel der kommunistischen Länder, irgendwo am Schwarzen Meer. In Bukarest lässt Nicolae Ceausescu, der in seiner Kindheit von der Macht Stalins träumte, nicht davon ab, an seinem Wahngebäude weiterzubauen.

Der Geheimdienst Securitate sorgt für die lückenlose Überwachung der Bürger. Die wenigen Widerstandsbewegungen, etwa die Bergarbeiterunruhen 1977 in der Region Valea Jiului, sind blutig niedergeschlagen worden. Und so scheint Gewalt auch das einzige Mittel zum Umsturz, als sich im westrumänischen Timisoara Mitte Dezember 1989 Demonstrationen bilden.

Bevor Ceausescu einen Fluchtversuch unternimmt und in Richtung Iran aufbricht, erteilt er am 17. Dezember den Schießbefehl. Er tut das mit der Bemerkung, dass die Unruhen Werk „ausländischer Spione“ seien. Der Fluchtversuch der Ceausescus scheitert, das Ende der Geschichte ist bekannt.

Auch al Gaddafi beschuldigt nun, 20 Jahre später, „Zionisten“ dafür, die Unruhen geschürt zu haben. Der Schießbefehl in Benghazi und Tripolis hatte hunderte Tote zur Folge, offizielle Zahlen sind noch nicht bekannt. Auch in Rumänien ist die Revolution innerhalb weniger Tage von den Randgebieten, die der Zentralmacht traditionell skeptischer gegenüber steht, auf die Hauptstadt übergegangen. In Rumänien findet der blutigste Umsturz im Zuge des Zusammenbruchs der UdSSR statt.

Ein prägnanter Unterschied fällt dabei allerdings ins Auge. Ceausescu erhielt Geld dafür, Minderheiten ausreisen zu lassen. Der libysche Despot dagegen wurde dafür bezahlt, seine Grenzen abzuriegeln.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Lage in Libyen weiterhin dramatisch




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Wirtschaftsblatt“, wirtschaftsblatt.at

Schlagwörter: Rumänien, Diktatur, Kommunismus, Nicolae Ceausescu, Securitate, Gaddafi, Libyen, Schießbefehl, Tripolis, Bukarest, Wende, 1989, Regime, Zusammenbruch, Warschauer Pakt, UDSSR