Indien: 100.000 demonstrieren wegen hoher Lebensmittelkosten

In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi haben sich mindestens 100.000 Menschen zu Massenprotesten gegen Arbeitslosigkeit und hohe Lebensmittelpreise versammelt. Die Demonstrationen sind die größten, die in Indien seit Jahren stattgefunden haben. Die Demonstranten sind vor allem gegen die Regierung unter Ministerpräsident Manmohan Singh gerichtet. Singh ist derzeit wegen eines Korruptionsskandals in die Schlagzeilen geraten.

Es wäre kaum möglich, mit einem Tageslohn in Höhe von umgerechnet 1,50 bis 2,00 Euro zu überleben, sagte ein Teilnehmer. Mit der Massendemonstration gerät die Regierung von Ministerpräsident Manmohan Singh zunehmend in einen Engpass. Singh ist wegen eines Korruptionsskandals ohnehin angeschlagen. Konkrete Forderungen nach einem Regierungswechsel erhoben die Demonstranten aber noch nicht.

Asiens drittgrößte Volkswirtschaft wurde in den letzten Monaten mit einem rapiden Preisanstieg bei Lebensmitteln konfrontiert. Im Dezember kletterte die Teuerungsrate auf über 18 Prozent. Das traf vor allem die Ärmeren der über eine Milliarde Inder. Die Regierung konnte die Inflation, die vor allem auf den enormen Anstieg der Weltmarktpreise für Lebensmittel zurückzuführen ist, offenbar nicht aufhalten.

Ministerpräsident Singh ist zudem in eine Schmiergeldaffäre verwickelt. Dabei geht es um die Vergabe milliardenschwerer Telekom-Lizenzen. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss soll die Hintergründe klären. Dem Rechnungshof zufolge wurde Indien bei der umstrittenen Lizenzvergabe um bis zu 39 Milliarden Dollar betrogen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Focus Online“, focus.de

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