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Südsudan: Im Süden sind erneut ethnische Konflikte entflammt

Meldung vom 23.03.2011

Seit seiner Gründung wird der jüngste Staat auf harte Proben gestellt. Die Schreckensmeldungen aus dem Südsudan reißen seit Wochen nicht ab. Denn mittlerweile sind in weiten Teilen wieder zahlreiche Stammesfehden ausgebrochen.

Caesar Mazzolari äußert tiefe Besorgnis. Der katholische Bischof der Diözese Rumbek im Südsudan ist gerade von einer Stippvisite in der Gegend Mapuordit Payam im Bundesstaat Lakes zurückgekehrt. Schon vor der Reise dorthin hatte er nichts Gutes erwartet. Doch die Zustände dort waren sogar noch schlimmer als befürchtet. „Dort wird Eigentum zerstört, Häuser werden niedergebrannt, Frauen vergewaltigt“, berichtete er. Zugleich forderte er: „Wir brauchen eine Intervention.“

Seit zwei Wochen schon liefern sich in dem Gebiet, das an den Bundesstaat Western Equatoria grenzt, zwei ethnische Gruppen immer wieder blutige Kämpfe. Auf der einen Seite stehen die Dinka Atuot, die meist Viehhirten sind; auf der anderen die Jur, die überwiegend Landwirtschaft betreiben. Mittlerweile seien die Kämpfe so ausgeufert, dass vor allem viele Menschen aus den Dörfern Unterschlupf in der katholischen Missionsstation in Mapuordit suchen. Auch die dem Werk angeschlossene Schule bleibt weiter geschlossen. Der Schulleiter will das Risiko nicht tragen. „Die Sicherheitslage ist zu schlecht“, meint er.

Allerdings ist die Region rund um Mapuordit kein Einzelfall. Im ganzen Land sind ethnische Konflikte aufgeflammt, die sich seit Wochen immer weiter zuspitzen und den neuen Staat schon vor seiner offiziellen Gründung am 9. Juli stark herausfordern.

Professor Mahmood Mamdani, Leiter des Instituts für Sozialforschung an der Makerere-Universität in Kampala, Uganda, kündigt an: „Wenn der neu gegründete Staat sich nicht nachhaltig für Frieden und Entwicklung einsetzt, wird er mit noch nie dagewesenen Konflikten konfrontiert werden“.

Zudem rät der Soziologe davon ab, dass Grenzen von Distrikten und Regionen künftig nach ethnischer Zugehörigkeit bemessen werden. Das würde bewirken, dass sich die Menschen im neu gegründeten Südsudan nicht als eine Nation fühlten; vielmehr seien weitere Spannungen vorprogrammiert, prognostiziert Mamdani. Auch die Grenzziehung zwischen dem Norden und Süden birgt die Gefahr neuer Auseinandersetzungen zwischen beiden Ländern: Denn nun würden verschiedene ethnische Gruppen voneinander separiert.

Dabei hoffte man darauf, dass durch die Unabhängigkeit des Südens Konflikte zwischen den Stämmen beigelegt werden. Im Augenblick sieht es nicht nach einer Beruhigung der Lage aus. Weiterhin betroffen von den Unruhen ist die Region Darfur. Nach Schätzungen der UN haben seit Januar mehr als 66.000 Menschen Unterschlupf in Flüchtlingscamps gesucht. Außerdem könnte die Abspaltung des Südens die Region Darfur veranlassen, ebenfalls die Unabhängigkeit von der Zentralregierung in Khartum anzustreben.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: domradio.de

Schlagwörter: Sudan, Ethnische Konflikte, Stammeskämpfe, Viehhirten, Grenzen, Darfur, Flüchtlinge, Flüchtlingscamps, Grenzziehung, Karthum