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Uganda: Kochen mit Solarenergie

 
Meldung vom 13.04.2011

Clementine Auma war noch in einem Flüchtlingslager im ugandischen Gulu-Bezirk untergekommen, als sie ihren Solarkocher erhielt. Jetzt trägt sie einen weißen Karton aus ihrem Haus und holt den Ofen heraus. Blitzschnell hat sie das Gerät zusammengesetzt: Dann justiert sie die am Rand des Kochers befestigten Aluminiumreflektoren nach der Sonne aus. Denn so wird ihr Teewasser besonders schnell heiß.

„Wichtig ist, dass kein Schatten auf den Ofen fällt“, erklärt Auma, die den Kocher im Rahmen eines Pilotprojekts im Südwesten und Norden Ugandas bekommen hat. „Er ist wirklich gut. Das Teewasser wird heiß, während ich die Beete umgrabe.“

Aumas Kocher hat die Form eines schwarzen Behälters: 50 Zentimeter lang, 50 Zentimeter breit und 30 Zentimeter tief. Der äußere Mantel ist aus Kunststoff und Dämmmaterial angefertigt, Flügel aus eloxiertem Aluminium stehen am Außenrand ab. Im Brennpunkt gibt es eine bewegliche Halterung für den Topf, auf den die Aluminiumflügel die Sonnenstrahlen zentrieren. Auf dem 9,5 Kilo schweren Kocher, der so hohe Temperaturen wie ein Standardofen erzeugt, können alle Gerichte zubereitet werden.

Mehr als 90 Prozent der ugandischen Bevölkerung kocht mit Holz. Das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) ermittelte, dass mit Feuerholz 88 Prozent des ugandischen Energiebedarfs abgedeckt wird.

Dem ersten Solarkocher war Prince Ronald Mutebi vor sieben Jahren auf einer Rotarier-Konferenz in Chicago begegnet. Damals war ihm sofort klar: in seinem Land Uganda könnten die Geräte eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen die Entwaldung und gegen Atemwegserkrankungen sein. Vor allem Frauen, die oftmals über Stunden auf den traditionellen Holzöfen die Speisen für die Familie kochen, atmen viel von dem schädlichen Qualm ein.

Inzwischen arbeitet Mutebi als Geschäftsführer von der Sun Oven Uganda Tek Consult Group, die mit dem Unternehmen Sun Oven International in den USA kooperiert, um die Kocher in die ländlichen Gebiete Ugandas einzuführen. Jetzt sollen die Geräte in Uganda selbst hergestellt werden und in ganz Ostafrika auf den Markt kommen.

Ein einziges Hindernis gibt es noch: der Kocher ist für einen normalen Ugander zu teuer. Er kostet 117 Euro pro Stück, hält aber mindestens 15 Jahre. Deshalb sollen die Kocher mit Ratenzahlungen abbezahlt werden können. Weil der Kocher so teuer ist, verleiht ihn Clementine Auma nur ungern. „Meine Angst ist, dass er beschädigt werden könnte“, meint sie. Deshalb packt sie ihn nach Gebrauch schnell wieder in die Kiste und trägt ihn zurück in ihre Hütte.


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 Klimaschutz in Uganda




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info

Schlagwörter: Uganda, Kocher, Solar, Solarenergie, Aluminiumreflektoren, Entwaldung, Atemwegserkrankungen, Holz, Ressourcen, Nachhaltigkeit, Solarkocher, Flüchtlingslager, Umwelt, Energie, Energiebedarf