Mexiko: Polizeibeamte im Kampf gegen Drogenmaffia erschossen

Meldung vom 12.05.2008

Drei ranghohe Polizeibeamte sind innerhalb von wenigen Tagen im Norden Mexikos erschossen worden. Den Behörden war seit Januar bekannt, dass die Namen der Ermordeten auf einer Todesliste standen. Ein Drogenkartell hatte die Sicherheitskräfte zuvor gewarnt, sich nicht in ihre Angelegenheiten einzumischen.

Nach einer Serie von Morden an ranghohen Polizeibeamten befindet sich Nordmexiko im Alarmzustand. Der letzte Mord passierte am Samstag: Der Vize-Polizeichef einer Grenzstadt wurde vor seinem Haus erschossen. Die Leiche wurde örtlichen Medien nach mit etwa 50 Kugeln durchsiebt aufgefunden. Der Vize-Polizeichef stand ganz oben auf der Todesliste der Drogenhändler. Die Liste wurde im Januar an einem Polizeidenkmal hinterlassen.

Einige Tage zuvor ist in Mexiko-Stadt der für Aufklärung von Entführungen zuständige Direktor der hauptstädtischen Justizpolizei, Esteban Robles Espinosa, erschossen worden. Weitere Tage zuvor hatten Unbekannte Edgar Eusebio Millan, einen der Chefs der Bundespolizei, ermordet. Millan war für Einsätze gegen Entführerbanden und organisierten Drogenhandel verantwortlich.

Seit Anfang des Jahres sind in diesem Kampf gegen die Drogenmaffia rund 1.100 Personen getötet worden. Wegen der angespannten Lage hat Innenminister Juan Camilo Mouriño für Dienstag das Sicherheitskabinett in die nordmexikanische Stadt Culiacán einberufen.

Die Morde bedeuten einen empfindlichen Gegenschlag für Mexikos Präsident Felipe Calderon. Calderon hat den Kampf gegen die Drogenkartelle und den Drogenschmuggel in die USA aufgenommen.

Für den Kampf gegen die Drogenbanden hat Präsident Calderon 25.000 Soldaten und Bundespolizisten einberufen. Er appellierte an seine Landsleute, sich die Strassen von den Drogenhändlern und Bewaffneten zurückzuerobern.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de