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Afghanistan: Maulwürfe – Offizier erschießt NATO-Soldaten

 
Meldung vom 29.04.2011

Wieder hat ein hochrangiger afghanischer Offizier plötzlich zur Waffe gegriffen und seine Kameraden erschossen. Haben die Taliban dem Piloten eine Gehirnwäsche verpasst? Im Eiltempo werden derzeit viele Neue rekrutiert, da fallen die Kontrollen immer ungenauer aus. In den vergangenen anderthalb Jahren wurden Dutzende Menschen durch Täter in afghanischer Uniform getötet.

Der militärische Teil des Kabuler Flughafens ist stark befestigt: hohe Mauern, Stacheldrahtrollen, Straßensperren aus schweren Betonblöcken, mit Sandsäcken geschützte Maschinengewehrstellungen, Schranken, Wachen. Den Tod von zehn Menschen auf der Basis konnten diese Vorkehrungen jedoch nicht verhindern – der Mörder war ein Insider. Ein 50 Jahre alter Pilot der afghanischen Luftwaffe, so meldete das Verteidigungsministerium in Kabul, habe um 10.30 Uhr Ortszeit auf NATO-Ausbilder geschossen, die ebenfalls auf dem Flughafen stationiert sind. Dabei kamen mindestens acht ausländische Soldaten und ein ziviler NATO-Mitarbeiter ums Leben. Bei dem anschließenden Schusswechsel wurde der Angreifer getötet.

Die NATO, die das Kommando der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe (ISAF) führt, machte wenige Angaben. Eine Sprecherin der NATO-Ausbildungsmission bestätigte lediglich die Zahl der Toten, zu deren Nationalität oder den möglichen Hintergründen der Tat äußerte sie sich nicht. Es soll sich um einen Afghanen namens Gul Ahmad handeln, teilte der britische Sender BBC unter Berufung auf einen hochrangigen Mitarbeiter des afghanischen Geheimdienstes mit. Ahmad sei „psychisch krank“ gewesen: Entweder habe er sich mit seinen ausländischen Kollegen in einen Streit verwickelt, der zu der Schießerei führte, oder der Täter sei lange vorher von den Taliban angeheuert worden und habe den Anschlag von langer Hand vorbereitet.

Diese Version wurde sogleich von den Extremisten aufgegriffen. Die Angaben des Verteidigungsministeriums und der NATO seien nicht wahr, erklärte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid, der Mann sei gar kein Pilot gewesen. Er sei vielmehr einer von ihnen gewesen, ein Aufständischer namens Asisullah. Der sei, getarnt in einer Militäruniform, in den Flughafen eingedrungen und habe den Anschlag verübt. „Er schoss auf viele ausländische und afghanische Truppen, die in dem Hangar waren, und tötete dabei neun ausländische und fünf afghanische Soldaten“, proklamierte Mudschahid. Die Angaben sind allerdings zweifelhaft, denn die Taliban rühmen sich oft für Taten, die sie nicht begangen haben, und fälschen die Zahl der Opfer.

Bedenklich ist allerdings, dass Anschläge in Afghanistan zunehmend von Einheimischen in Uniform begangen werden. Allein in den vergangenen anderthalb Jahren wurden, einschließlich der Schießerei am Mittwoch, mehr als 40 Menschen dabei getötet.

Am 18. April erschießt ein Aufständischer in Militäruniform im Verteidigungsministerium in Kabul zwei Mitarbeiter. Am 16. April zündet ein Selbstmordattentäter einen Sprengsatz und tötet sich und neun Soldaten in einer Militärbasis in Dschalalabad. Am 15. April schafft es ein Selbstmordattentäter in Polizeiuniform, die Kontrollen des Polizeihauptquartiers in Kandahar zu durchbrechen und den Polizeichef der Provinz mit in den Tod zu reißen. Am 4. April tötet ein afghanischer Grenzschützer zwei amerikanische Soldaten in der Provinz Farjab. Am 18. Februar eröffnet ein Schütze in afghanischer Uniform in der Provinz Baghlan das Feuer und tötet drei Bundeswehrsoldaten, zwei werden lebensgefährlich verwundet. Die Liste lässt sich fortführen.

Beobachter sehen einen Zusammenhang zwischen den hinterhältigen Bluttaten und dem Tempo, mit dem die Rekrutierung für die afghanische Armee und Polizei vorangetrieben wird, denn bis Mitte des Jahres 2012 sollen die Afghanen die militärische und polizeiliche Verantwortung für das Land übernehmen. Unter der schnellen Einberufung würde die gründliche Überprüfung der Kandidaten leiden. Die Angst, dass Taliban in die Sicherheitskräfte einsickern, wächst.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Afghanistan, Anschlag, Kabul, Flughafen, Taliban, Aufständische, Insider, Gul Ahmad, Extremisten, NATO, Offizier