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Flüchtlinge: Exodus aus Libyen geht weiter

 
Meldung vom 05.05.2011

Immer mehr Menschen versuchen, den Kämpfen in Libyen zu entkommen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn der Kämpfe zwischen regierungstreuen Truppen und Rebellen Ende Februar mehr als 680.000 Menschen aus dem Land geflohen. In den Nachbarstaaten Tunesien und Ägypten wurden demnach etwa 326.000 beziehungsweise 256.000 Flüchtlinge registriert. Auch im Tschad, Niger, Algerien und Sudan seien Flüchtlinge eingetroffen. Nach Italien und Malta setzten sich laut IOM 4.500 und 1.100 Menschen ab.

Und auch weiterhin wollen Tausende aus Libyen ausreisen. In der von den Truppen des Machthabers Muammar al Gaddafi seit Wochen belagerten Hafenstadt Misrata warten rund 1.000 Ausländer auf eine Gelegenheit zur Flucht, unter ihnen auch 33 Journalisten. Die IOM will mit dem Schiff „Red Star One“ im Hafen anlegen und Menschen evakuieren. Doch das Schiff ankert seit dem 30. April vor der Stadt und wartet auf eine Erlaubnis der Rebellen, der Regierungstruppen und der NATO in den Hafen einzulaufen. Zudem ist der Hafen nach UN-Angaben von den Gaddafi-Truppen mit Minen versetzt worden.

Auch aus anderen Regionen Libyens werden Flüchtlingsbewegungen festgestellt. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) nimmt einen Exodus aus der westlibyschen Gebirgsregion wahr. Vor allem Frauen und Kinder aus dort ansässigen Berberstämmen hätten ihre Heimat verlassen, sagte ein UNHCR-Sprecher in Genf.

Libysche Berberstädte in den Bergen werden von Gaddafi-Truppen angegriffen, nachdem sie sich den Aufständischen angeschlossen hatten. Flüchtlinge sprachen von der wachsenden Sorge, dass den Einwohnern in den belagerten Städten die Nahrungsmittel ausgehen. Wie in anderen Landesteilen bitten die Rebellen auch dort um mehr Unterstützung durch Kampfflugzeuge der NATO. Stark beschossen wird etwa die Stadt Sintan.

Derweil machen die Rebellen darauf aufmerksam, dass ihnen in rund vier Wochen das Geld ausgehe. Von westlichen Staaten erbitten sie deshalb eine Leihsumme von zwei bis drei Milliarden Dollar, verkündete ein Finanzbeauftragter der Aufständischen in Bengasi. Die Kredite sollen mit eingefrorenen libyschen Vermögen gedeckt werden. Die Schweizer Regierung hat nach eigenen Angaben Konten mit etwa 360 Millionen Franken (mehr als 280 Millionen Euro) ins Auge gefasst, die möglicherweise Gaddafi gehören.

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy plant unterdessen eine Konferenz zur Besprechung der politischen Zukunft Libyens. Frankreich werde sich „in den kommenden Wochen“ einsetzen und „eine große Konferenz der Freunde Libyens“ organisieren, sagte Sarkozy. Zu der Besprechung sollten alle politischen Kräfte Libyens eingeladen werden, „wenn es sein muss“ auch ehemalige Mitglieder des Gaddafi-Regimes, „vorausgesetzt, sie haben sich von ihm losgesagt und kein Blut an den Händen“, ergänzte der Präsident.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD“, ard.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Flüchtlinge, Exodus, Libyen, Muammar al Gaddafi, Flucht, Rebellen, Aufständische, UNHCR, Internationale Organisation für Migration, Migration, Misrata, Hafen, Schiff, Red Star One, Belagerung, Nicolas Sarkozy