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Sudan: Erneut Luftangriffe auf Darfur

Meldung vom 20.05.2011

Die nordsudanesische Armee fliegt erneut Luftangriffe auf Dörfer in Darfur. Hilfsorganisationen wird der Zugang in diese Regionen verwehrt, so dass sie sich kein objektives Bild von der Situation machen können. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat den Weltsicherheitsrat der UN dazu aufgerufen, einen freien Zugang internationaler Hilfsorganisationen und UN-Ermittlern zu allen Notleidenden im Westen des Sudan zu erreichen.

„Auch muss die internationale Gemeinschaft einen sofortigen Stopp aller Luftangriffe auf Zivilisten in Darfur verlangen“, forderte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. Eine Delegation des Weltsicherheitsrates reist nun in den Sudan und wird auch in Darfur Halt machen.

Seit dem letzten Wochenende hat die sudanesische Luftwaffe erneut Bomben auf mehrere Dörfer in Darfur abgeworfen. UN-Ermittlern wurde nach den Luftangriffen nicht gestattet, Augenzeugen zu vernehmen und die bombardierten Siedlungen in Augenschein zu nehmen. Auch wurde die Bewegungsfreiheit von internationalen Helfern in Darfur auf Anweisung der Behörden stark eingeschränkt.

Am Sonntag, den 15. Mai 2011, wurden bei einem Luftangriff auf die Dörfer Esheraya und Labado in Süd-Darfur mindestens 13 Zivilisten getötet. Mit der sudanesischen Armee kooperierende Milizen fackelten am selben Tag die fünf Dörfer Karko, Linda, Abu Mara, Jurab Bray und Asilowa 50 Kilometer südlich der Provinzhauptstadt El Fasher (Nord-Darfur) ab. Zwei Tage später, am 17. Mai 2011, wurde die Siedlung Sukamir (Nord-Darfur) von der sudanesischen Luftwaffe bombardiert.

„Der Weltsicherheitsrat darf nicht tatenlos hinnehmen, dass die sudanesische Regierung gezielt Resolutionen des bedeutendsten UN-Gremiums verletzt“, erklärte Delius. Mehrfach hat der Weltsicherheitsrat in Resolutionen seit dem Ausbruch des Völkermords in Darfur im Februar 2003 ein sofortiges Ende der Luftangriffe auf die Zivilbevölkerung verlangt, weil diese Angriffe das humanitäre Völkerrecht verletzen.

In den letzten zwei Jahren hat die sudanesische Regierung mehrfach Hilfsorganisationen aus dem Land ausgewiesen oder durch die Schließung von Lagern für Hilfswerke die Versorgung von Flüchtlingen in den Gebieten torpediert. „Mit größter Besorgnis verfolgen wir die erneuten willkürlichen Einschränkungen der Arbeitsmöglichkeiten internationaler Hilfsorganisationen in Süd-Darfur, die am letzten Dienstag von den Behörden verhängt wurden“, erklärte Delius. „Die ohnehin katastrophale Lage der Flüchtlinge wird sich durch die Behinderung der humanitären Hilfe noch weiter verschärfen.“

Seither dürfen Helfer in der Provinz Süd-Darfur nur mehr in einem Umkreis von 15 Kilometern um die Stadt Nyala Hilfsbedürftige versorgen. Untersagt wurde erneut auch jede humanitäre Arbeit in dem Lager Kalma, in dem rund 80.000 Flüchtlinge untergekommen sind, obwohl sich das Camp innerhalb der 15-Kilometer-Zone befindet. Schon im Jahr 2010 wurden Helfer immer wieder daran gehindert, dieses Lager zu betreten, da Insassen des Camps gegen die sudanesische Regierung ausgesagt hatten.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Entwicklungspolitik Online“, epo.de

Schlagwörter: Sudan, Darfur, Luftangriff, Armee, Bombardierung, Zivilisten, Hilfsorganisationen, Weltsicherheitsrat, Luftwaffe, UN, UN-Ermittler, Milizen