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Südafrika: Sonnige Aussichten – Kurswechsel für erneuerbare Energie

Meldung vom 09.06.2011

In Südafrika sind gute Bedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energien gegeben. Falls das Land einen klaren Kurswechsel in der Energiepolitik hin zur Nutzung erneuerbarer Energienquellen vornähme, könnten Südafrikas Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 Prozent (gegenüber 1990) gesenkt werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein in Johannesburg von der Umweltorganisation Greenpeace und dem Europäischen Rat für erneuerbare Energien (EREC) vorgestellter Bericht des Weltklimarates (IPCC).

Der Wechsel würde sich lohnen: Für südafrikanische Verbraucher würde die darin vorgeschlagene radikale Kehrtwende bedeuten, dass sie in 40 Jahren jährlich umgerechnet 23 Milliarden US-Dollar weniger für Strom ausgeben müssen. Es bedarf allerdings einer anfänglich benötigten Anschubfinanzierung von 5,2 Milliarden Dollar jährlich. Doch diese Zahl sei relativ, da sie dann auf lange Sicht hin zu Einsparungen von 6,6 Milliarden Dollar führt, heißt es im Bericht („The Advanced Energy [R] evolution: a Sustainable Energy Outlook for South Africa“).

Derzeit pumpt Südafrika, der bei weitem größte CO²-Produzent des Kontinents, Milliarden Dollar in den Bau neuer, riesiger Kohlekraftwerke wie etwa Medupi und Kusile in der ländlichen Nordostprovinz Mpumalanga.

Für die Stromversorgung von Regionen, die nicht an das nationale Stromnetz angeschlossen sind, eignen sich kleine, regionale Versorgungsprojekte weit mehr, behauptet Sven Teske, der bei Greenpeace das Programm für erneuerbare Energien weltweit führt. Der Mitautor des Sonderberichts des Weltklimarates (ICCP) über erneuerbare Energiequellen rät zu einer kombinierten, durch kleine Wasserkraftwerke unterstützten Stromversorgung durch Solaranlagen und Biomasse. Lokale Kooperativen sollten die Anlagen errichten und für die Stromverteilung verantwortlich sein. Durch die Vernetzung kleiner Energie-Unternehmen sei es zudem möglich, auch große Gebiete mit Strom zu versorgen.

„Das Prinzip einer Elektrifizierung von unten verspricht weit mehr Erfolg als Großanlagen“, weiß Teske. „Welcher Stromanbieter ist schon bereit, kleine Gemeinden an sein Leitungsnetz anzuschließen?“ Der Bericht empfiehlt auch einen Änderungsprozess in Sachen Energieeffizienz. Wenn die Regierung gesetzliche Effizienzstandards aufstellt, könnte Südafrika den CO²-Ausstoß selbst dort halbieren, wo der verfügbare Energiemix weiterhin aus einem erheblichen Teil fossiler Brennstoffe besteht. „In Südafrika und der gesamten Region gibt es keine technischen Standards für die Energieeffizienz von Gebäuden, Haushaltsgeräten, Kraftwerken und Kraftfahrzeugen“, bemängelt der studierte Diplomingenieur Teske.

Den Einwand von Kritikern, Wind- und Sonnenkraft seien teurer als fossile Energiequellen, ließ der Greenpeace-Aktivist nicht gelten. Afrika sei in der glücklichen Lage, bei nachhaltiger Energieerzeugung auf die modernsten Technologien zurückgreifen zu können und dadurch die riesigen Entwicklungskosten zu sparen, ergänzte er.

Doch nur mit verlässlichen, langfristigen energiepolitischen Maßnahmen kann man einen lokalen, auf erneuerbare Energien setzenden Wirtschaftssektor entwickeln, erklärte er. „Bislang zögern Investoren, in Afrika, sich auf erneuerbare Energien einzulassen, weil klare politische Vorgaben fehlen und nicht etwa, weil sie an der Einspeisung von alternativen Energien in das Stromnetz zu wenig verdienen. Sie wollen wissen, ob sie überhaupt Zugang zum Netz und zum Energiemarkt erhalten und ob sie mit den Abnehmern Verträge abschließen können, die Bestand haben“, so Teske.

„Es liegt nicht an der Verfügbarkeit der Ressourcen, sondern an der Politik, ob die Entwicklung erneuerbarer Energien in den nächsten Jahrzehnten gebremst oder ausgebaut wird“, bestätigte auch der kubanische Klimatologe Ramón Pichs, der sich ebenfalls an dem Bericht beteiligt hatte.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info

Schlagwörter: Südafrika, Sonnenenergie, Erneuerbare Energien, Solar, Solarenergie, Weltklimarat, CO2, CO², Greenpeace, Strom, Wasserkraftwerke, Solaranlagen, Biomasse, Treibhausgasemissionen, Stromnetz, Fossile Energiequellen, Netz, Johannesburg