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Indien: Streit um Wasser

Meldung vom 17.06.2011

Indien bangt um sein Wasser. Im Wettstreit um das kostbare Nass droht derzeit ein Konflikt mit dem großen Rivalen China. Seit Monaten herrscht in Zentralchina eine Dürreperiode. Auf Chinas größtem Fluss, dem Jangtsekiang, stoßen Lastkähne auf Grund und ganze Seen trocknen allmählich aus. Die Wasserversorgung von 35 Millionen Chinesen ist bedroht. Glaubt man der indischen Presse könnte bald auch in Indien und Bangladesch das Wasser rar werden. Seit Tagen diskutieren indische Zeitungen darüber, ob die chinesische Regierung den Bau eines gigantischen Staudamms im Himalaya wahrmachen könnte, um langfristig das eigene Wasserproblem zu beseitigen.

In Indien besteht die Sorge, dass der Brahmaputra, eine der indischen Lebensadern, auf chinesischem Territorium gestaut werden könnte. Wie die meisten großen Flüsse Asiens entspringt der Brahmaputra im tibetischen Hochplateau und versorgt Indien flussabwärts mit Wasser. Sollte China den Fluss tatsächlich stauen, würde sich das auf den indischen Wasserbestand auswirken. Millionen Menschen, die auf das Brahmaputra-Wasser angewiesen sind, könnten plötzlich mit Wasserknappheit konfrontiert werden.

Der Grund für die Unruhe sind die Aussagen eines hochrangigen chinesischen Wissenschaftlers. Er soll chinesischen Medien gegenüber angekündigt haben, in Peking werde in Erwägung gezogen, Wasser aus Tibet umzuleiten. Das Konzept basiert darauf, den Yaluzangbu, wie die Chinesen den Brahmaputra nennen, zu stauen und das Wasser nach Zentralchina zu leiten.

Den chinesischen Plänen dient das Buch „Tibets Wasser wird China retten“ als Grundlage. Verfasst hat es Li Ling, ein berenteter Oberstleutnant der Volksbefreiungsarmee. In dem Buch stellt Li die These auf, dass Chinas Wasserprobleme mit einem Staudamm am Brahmaputra beendet werden könnten.

Der ideale Standort für einen solchen Damm, stellt Li fest, sei genau am Scheitelpunkt, wo der Fluss das tibetische Hochplateau verlässt und mehrere tausend Meter tief in eine Schlucht stürzt. „Das ist eine der tiefsten Schluchten der Welt“, erklärt Ross Anthony von der Universität Cambridge. „Der Grand Canyon in den Vereinigten Staaten ist nicht einmal halb so tief. Dort einen Staudamm zu bauen ist sehr ambitioniert.“ Aber das Bauprojekt ist nicht unmöglich. „Aus der Sicht eines chinesischen Technokraten, der erkannt hat, dass Wasser als Ressource enorm wichtig werden wird, hat ein solches Projekt sicherlich seine Reize“, bestätigt Anthony.

Chinas Außenministerium hat sich erstmal dazu entschieden, die Situation zu schlichten und Diplomatie walten zu lassen: „Wir verfolgen eine Wasserpolitik, die die Interessen der Länder flussabwärts berücksichtigt“, versicherte ein Ministeriumssprecher in Peking im Hinblick auf Indiens Unmut.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Süddeutsche Zeitung“, sueddeutsche.de

Schlagwörter: Indien, Wasser, Ressource, Dürre, China, Zentralchina, Tibet, Wasserknappheit, Fluss, Brahmaputra, Jangtsekiang, Hochplateau, Wasserversorgung, Bangladesch, Staudamm, Wasserpolitik, Außenministerium, Diplomatie