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Kenia: Im größten Flüchtlingslager der Welt sind Unruhen ausgebrochen

Meldung vom 04.07.2011

Im kenianischen Flüchtlingslager Dadaab sind Krawalle ausgebrochen. Ursache für die Ausschreitungen war eine Polizeiaktion, welche sich gegen Demonstranten richtete. Dabei sollen nach UNHCR-Informationen zwei Menschen ums Leben gekommen sein. Die Menge hatte gegen den Abriss illegaler Hütten in der Nähe einer Essensverteilungsstelle demonstriert. Die Polizisten gingen brutal mit Tränengas und später auch mit scharfer Munition gegen die Demonstranten vor. Neben den zwei Todesopfern sind Dutzende verwundet worden.

Die Sicherheitssituation ist seitdem bis zum Zerreißen gespannt. Dieser Gewaltausbruch liegt an der massiven Überbelegung des Lagers durch die hohe Zahl von Neuankömmlingen aus Somalia. Mehr als 61.000 Somalier haben seit Anfang dieses Jahres Obdach in Kenia gesucht. Seit dem 6. Juni hat UNHCR drei Notfallzentren in Dadaab gegründet. Seitdem haben weitere 27.000 Menschen in den Registrierungszentren um Aufnahme gebeten. Vergangene Woche ging die Bewohnerzahl des Lagers erstmals über die Marke von 370.000 Menschen hinaus.

Mit einem ähnlichen Zustrom ist derzeit Äthiopien konfrontiert. 55.000 Somalier sind seit Beginn des Jahres dorthin geflohen. Ein Viertel der Neuankömmlinge ist völlig ausgezehrt, bei Kindern liegt die Rate sogar bei 60 Prozent. Die zwei Lager im Südosten Äthiopiens, Bokolmanyo und Malkadida, wurden im April 2009, beziehungsweise im Februar 2010 aufgemacht. Sie bieten mehr als 70.000 Flüchtlingen Zuflucht. Doch neue Schutzsuchende können dort nicht mehr unterkommen.

Um die somalischen Flüchtlinge nicht abweisen zu müssen, wurde in Zusammenarbeit mit äthiopischen Regierungsstellen letzte Woche ein neues Lager in Kobe, etwa 50 Kilometer von Dollo Ado entfernt, improvisiert. Es ist das dritte Lager für somalische Flüchtlinge im Südosten des Landes und das Sechste insgesamt. In Äthiopien sind derzeit etwa 130.000 Somalier untergekommen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten.

Bis gestern hat UNHCR 7.500 Menschen von einem temporären Aufnahmelager nach Kobe transportiert. Dort können bis zu 20.000 Menschen aufgenommen werden. Gleichwohl sind die Registrierungszentren mit dem Massenzustrom massiv überfordert. Auch in Kobe wird bald das Aufnahmelimit erreicht sein. Äthiopische Behörden haben bereits Land für ein viertes Lager zur Verfügung gestellt.

Zusammen mit Partnerorganisationen arbeitet UNHCR daran, so schnell wie möglich die grundlegende Infrastruktur, vor allem Wasser- und Sanitäranlagen, ein medizinisches Behandlungszentrum und Gemeinschaftseinrichtungen aufzubauen. Auch Schulen stehen auf dem Programm.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „UNHCR“, unhcr.de (Pressemitteilung)

Schlagwörter: Kenia, Dadaab, Flüchtlingslager, Flüchtlinge, UNHCR, Unruhe, Massenzustrom, Wasser, Sanitäranlagen