Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Somalia: Großer Exodus – Tausende fliehen vor Dürre

 
Meldung vom 08.07.2011

Am Horn von Afrika bahnt sich fast unbemerkt eine Flüchtlingskatastrophe an. Hunderttausende leiden extremen Hunger und haben das dürre Landesinnere verlassen, um in die Städte und nach Kenia zu gelangen. Selbst die extremen Islamisten sind bereit, Hilfe von außen zu gestatten. Etwa ein Viertel der Somalier haben wegen der Dürre und dem Bürgerkrieg ihre Heimat verlassen. Täglich pilgern Tausende in die Hauptstadt Mogadischu oder schlagen sich ins benachbarte Kenia durch.

Dort überrennen zehntausend Frauen, Männer und Kinder pro Woche die Flüchtlingscamps. Nach Angaben des UN Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind schon 382.000 Somalier in den Zelten untergekommen – und Tausende harren laut dem UNHCR in Auffanglagern aus.

Die Menschen haben tage- bis wochenlange Reisen bewältigt. Die meist nomadischen Familien können in ihrer Heimat keine Nahrung mehr finden, weil es in Somalia seit Jahren zu wenig Niederschlag gibt. In dieser Region herrscht die schlimmste Dürre seit 60 Jahren.

Ein Mitarbeiter der UN warnt hinsichtlich der Dürre und der zusätzlichen unstabilen politischen Lage in der Region vor einer „humanitären Katastrophe in unvorstellbarem Ausmaß“. Mindestens 500 Somalierinnen und Somalier sind laut offiziellen Angaben wegen der jüngsten Nahrungsmittelknappheit qualvoll gestorben. 12 Millionen Menschen haben mit der Dürre ihr Auskommen verloren. Hilfsorganisationen erbitten dringende Soforthilfe.

Wegen der aus der Kontrolle geratenen Not hat sich die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz erstmals seit 2009 bereit erklärt, wieder Hilfslieferungen an die hungernde Bevölkerung zu erlauben. Die Gruppe erklärte, alle humanitären Organisationen – „ob muslimisch oder nicht-muslimisch“ – dürften ab sofort für die Notleidenden eintreten, wenn sie dabei keine „verborgenen Ziele“ verfolgten. Der britische Sender BBC meldete, die UN seien erleichtert über diese Zusage, benötigten aber Sicherheitsgarantien für ihre Mitarbeiter.

Ein Al-Shabaab-Sprecher gab an, die Gruppe habe ein Komitee gebildet, mit dem die Hilfsorganisationen kooperieren müssten. In der Vergangenheit hatte die Miliz immer wieder Hilfsgüter ruiniert, geplündert oder weiter verkauft.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „SF, Schweizer Fernsehen“, sf.tv

Schlagwörter: Somalia, Dürre, Horn von Afrika, Hunger, Hungersnot, Regen, Niederschlag, Flüchtlingscamp, Auffanglager, humanitäre Katastrophe, Mogadischu, Zelte, UNHCR, Hilfsorganisationen, Al-Shabaab