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Südsudan: Menschen noch gefangen im Geisterglauben

Meldung vom 26.07.2011

Der jüngste Staat der Welt feiert zwar noch seine Unabhängigkeit, doch das kann nicht darüber hinweg täuschen, dass in dem Land unendlich viel im Argen liegt. Die Probleme sind gewaltig. Und doch gibt es Menschen, die dort Aufbauhilfe leisten wollen. Bei einer Veranstaltung der Deutschen Missionsgemeinschaft (DMG) machte der Jugendpastor und Missionar Henrik Ermlich auf die Not im Südsudan aufmerksam: „Wir benötigen dringend ein Dutzend neue Mitarbeiter für die Republik Südsudan, damit Menschen in Not geholfen und Hoffnung in Jesus Christus vermittelt wird.“

Ermlich ist im Südsudan als Missionar im Auftrag der DMG tätig. Er und seine Kollegen sind in den vergangenen Monaten mehrfach zu Fuß in entlegene Distrikte gewandert, um Menschen zu helfen. Er berichtet von schrecklichen Zuständen. Die Grenzregion zum Nordsudan gleicht einem Pulverfass, wo beide Länder ihre Armeen gegeneinander in Position bringen. In der Region Abyei mit den reichen Erdölvorkommen sind Tausende getötet und 30.000 Menschen vom Volk der Dinka vertrieben worden. In den Nuba-Bergen wurden ungestraft Massaker verübt. Zudem sind Hunderttausende Südsudanesen aus den Städten des Nordens in ihre Heimat zurückgekehrt und sind nun auf der Suche nach Obdach.

Dem riesigen Flüchtlingsstrom ist das neue Land nicht gewachsen, dessen Bürokratie und Infrastruktur sich noch im Gründungsstadium befinden. Straßen und Brücken sucht man vergeblich. „Da ist es schwer, Hilfe effektiv ans Ziel zu bringen“, bezeugt Ermlich. In einem Dorf am Nil wurden in wenigen Wochen 3.500 Flüchtlinge registriert. Sie haben nichts und brauchen dringend Plastikplanen, um ihre provisorischen Hütten vor der Regenzeit zu schützen, Moskitonetze, zum Schutz vor Malaria, Nahrung und Medizin. „Ich war dort und habe versucht, das Notwendige über größere Hilfsorganisationen in die Stadt zu holen, doch keiner wollte etwas geben. Es war erschütternd“, klagt Ermlich.

Es sei „extrem schwer, im Land als Missionar zu leben und zu arbeiten“, doch Ermlich ist überzeugt von seinem Einsatz. Neue Mitarbeiter sind seiner Ansicht nach dringend notwendig, um den Menschen im Alltag unter die Arme zu greifen. Praktisch geschieht das am besten durch landwirtschaftliche Aufbauhilfe, beim Brunnenbau für sauberes Trinkwasser und bei der Hygieneaufklärung zur Vermeidung von Krankheiten. Außerdem haben die Menschen große seelische Verletzungen erlitten und sind auf Traumaseelsorge zur Aufarbeitung der kriegerischen Vergangenheit angewiesen. Ehemalige Kindersoldaten, Opfer von Brutalität und vergewaltigte Frauen benötigen therapeutische Hilfe, damit ihre seelischen Wunden heilen. Auch sei gerade jetzt die Vermittlung von neuer Hoffnung durch die biblische Botschaft gefragt. In etlichen Regionen ist das Evangelium noch völlig unbekannt.

Ermlich beobachtete bei seiner Reise durch den Südsudan, dass der immer noch verbreitete Geisterglaube einen zerstörerischen Einfluss auf das Leben der Südsudanesen hat. Kinder hungern, obwohl ihre Familien Kühe besitzen, weil die Tiere den Geistern geweiht sind – ihre Milch und das Fleisch dürfen nicht gegessen werden. Der christliche Glauben befreie Menschen vor Geisterfurcht und unterstütze die Menschen konkret dabei, ihre Ressourcen zu entwickeln und den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Der Südsudan steht dem christlichen Glauben offen gegenüber. Jetzt sei eine wichtige Zeit auch für Missionare, dem jüngsten Staat beim Aufbau zu helfen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Deutsche Missionsgemeinschaft“, dmg.int (Pressemitteilung)

Schlagwörter: Sudan, Deutsche Missionsgemeinschaft, Missionar, Dinka, Massaker, Trauma, Regenzeit, Flüchtlinge, Abyei, Infrastruktur, Geisterglaube, Aberglaube, Christlicher Glaube, Evangelium